Toronto Der kanadische Premierminister Paul Martin hat mit Neuwahlen gedroht, falls die Konservativen eine bundesweite Einführung der Homo-Ehe verhindern. Zuvor hatte der Führer der Konservativen, Stephen Harper gesagt, ein solcher Schritt führe zu Polygamie. Die Konservativen hatten zugleich eine Gesetzesvorlage angekündigt, die die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau festschreibt, aber auch eine Eingetragene Lebenspartnerschaft für Lesben und Schwule einrichtet. Martin, der der liberalen Minderheitsregierung vorsteht, sieht darin eine Verletzung der Canadian Charter of Rights and Freedoms. Die Äußerung Martins während eines China-Besuches wird als Druckmittel auch gegen Mitglieder der eigenen Partei verstanden. Das Oberste Gericht in Kanada hatte Anfang Dezember Grünes Licht für die Einführung der "Homo-Ehe" gegeben. Inzwischen haben bereits sieben Provinzen des nordamerikanischen Staates für ihren Bereich die Homo-Ehe zugelassen. Eine Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur von gestern, wonach Martin eine Volksabstimmung über die Homo-Ehe plane, hat sich als eine Falschübersetzung herausgestellt. Auch queer.de hatte die KNA-Meldung verbreitet. (nb)