Hinter Gittern hat die Liebe Grenzen: Mark Goodwin (li.) und Mikhail Ivan Gallatinov dürfen sich nach der Hochzeit keine gemeinsame Ehe-Zelle teilen (Bild: Police of England and Wales)
Im Full Sutton Prison in East Yorkshire wird Großbritanniens erste gleichgeschlechtliche Hochzeit hinter Gittern stattfinden.
Sie ermordeten beide schwule Männer und wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, dann lernten sie sich im Full Sutton Prison in East Yorkshire kennen – und lieben. Jetzt haben die Behörden dem Antrag von Mikhail Ivan Gallatinov und Marc Goodwin stattgegeben, hinter Gittern heiraten zu dürfen. Noch nie zuvor zuvor hat sich ein gleichgeschlechtliches Paar in einem britischen Gefängnis das Ja-Wort gegeben.
Der heute 40 Jahre alte Gallatinov sitzt bereits seit 17 Jahren im Knast, weil er 1997 seinen damaligen Liebhaber erwürgt hatte. Er gilt als Psychopath und war zuvor bereits wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft. Im Urteil wurde der Mord als "kaltblütig, gut geplant, gefühllos, kühl und anscheinend unmotiviert" beschrieben, der Angeklagte habe "ohne Mitgefühl oder Reue" gehandelt.
Obwohl er von einem Psychiater vor Gericht als "gefährlich" beschrieben wurde, könnte Gallatinov im kommenden Jahr auf Bewährung entlassen werden.
Der Verlobte hatte einen Mann aus Homohass getötet
Sein künftiger Ehemann Marc Goodwin muss dagegen noch mindestens zehn Jahre hinter Gittern verbringen. Er war früher ausgerechnet Anführer einer dreiköpfigen Schwulenschläger-Bande in Blackpool. Der heute 31-Jährige wurde 2007 zu 18 Jahren Haft verurteilt, weil er einen 58-Jährigen homosexuellen Mann aus Hass zu Tode geprügelt hatte.
Seit 1983 haben Gefangene in Großbritannien das Recht, zu heiraten. Bislang haben von der Regelung jedoch nur heterosexuelle Insassen mit einem Partner außerhalb des Gefängnisses Gebrauch gemacht.
Die erste gleichgeschlechtlichte Hochzeitszeremonie im Knast werde nicht aus Steuermitteln finanziert, ließ die Gefängnisverwaltung mitteilen. Auch würden die beiden Männer nach der Hochzeit keine Zelle teilen. (cw)