
Eine Gruppe junger Männer sitzt in Untersuchungshaft, weil sie bei einer Privatparty getanzt haben. Für die Behörden ist das eine Einstiegsdroge, die zu Homosexualität führt.
In Saudi-Arabien hat die Religionspolizei eine unbekannte Anzahl junger Männer verhaftet, weil sie bei einer privaten Geburtstagsfeier laute Musik gespielt und dabei getanzt hätten. Das berichteten lokale Medien am Sonntag. Demnach haben die Behörden auf einen Tipp aus der Bevölkerung reagiert. Der Vorfall ereignete sich in Buraidah, einer zentral im Land gelegenen konservativen Stadt mit über 600.000 Einwohnern.
Die Männer sollen von der Polizei in einer "kompromittierenden Situation" überrascht worden sein, obwohl keine Frauen anwesend waren. In der Privatwohnung soll auch eine Geburtstagstorte mitsamt Kerzen gefunden worden sein. Geburtstagsfeiern gelten in Saudi-Arabien als unislamisch und sind in der Regel im öffentlichen Raum verboten. Dem Bericht zufolge seien die Männer auch nicht traditionell angezogen gewesen.
Ein nicht genannter Regierungssprecher erklärte, dass die Verhaltensweisen der Männer gefährlich seien, "weil sie zu Unmoral und sogar Homosexualität führen" könnten.
Auf Twitter posteten Kritiker der Festnahmen Bilder der tanzenden Königsfamilie. Allerdings führen diese einen traditionellen Schwerttanz auf, der im Land als akzeptabel und männlich gilt.
In Saudi-Arabien wird "unzüchtiges Verhalten", insbesondere Homosexualität, scharf verfolgt. Als selbst ernannter Gottesstaat hat das Land eine extremistische Auslegung der Scharia in der Landesverfassung verankert. Auf Homosexualität steht daher im Höchstfall die Todesstrafe, meist durchgeführt durch öffentliche Enthauptung. Die saudische Regierung erklärte, dass gewöhnlich nur "Kinderschänder" hingerichtet werden würden. Diese Angaben können allerdings nicht von unabhängigen Quellen bestätigt werden.
Besonders gefürchtet ist die islamische Religionspolizei der "Behörde für die Verbreitung von Tugendhaftigkeit und Verhinderung von Lastern". Sie überwacht das öffentliche Leben in Saudi-Arabien und überprüft unter anderem, ob sich Frauen in der Öffentlichkeit genug verschleiern oder Bürger an das Hunde- und Katzenverkaufsverbot halten (diese Haustiere gelten als schlechter westliche Einfluss). Da die Einhaltung der Privatsphäre nicht als Grundrecht gilt, haben die Moralbeamten auch das Recht, in Wohnungen einzudringen. (dk)
Ob wohl der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, schon bei unseren "Freunden" ("Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Saudi-Arabien sind freundschaftlich und spannungsfrei."
www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfo
s/SaudiArabien/Bilateral_node.html)
in Riad protestiert hat oder ob er lieber sei Goschn hält?
www.fim.uni-linz.ac.at/Woerterbuch_oesterr_deut_englisch.htm
www.christoph-straesser.de/inhalt.php?page=26