Bill de Blasio akzeptiert nicht, dass es bei der St.-Patrick's-Day-Parade nach wie vor Einschränkungen für homosexuelle Teilnehmer gibt
Die Parade zum St. Patrick's Day gehört zu den größten Events im Big Apple. Zum zweiten Mal ist der Bürgermeister nicht dabei, um gegen die Homophobie der Veranstalter zu protestieren.
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio hat am Sonntag angekündigt, dieses Jahr erneut die Parade zum St. Patrick's Day zu boykottieren. Die landesweit größte Parade ihrer Art, die live im Sender NBC übertragen wird und bei der über eine Million Zuschauer erwartet werden, findet am 17. März statt. Mit dem Boykott kritisiert das demokratische Stadtoberhaupt, dass die Organisatoren der Parade nach wie die Teilnahme von Homosexuellen begrenzen.
De Blasio war bereits letztes Jahr nicht bei der Parade dabei gewesen, weil die Veranstalter Schwulen und Lesben die Teilnahme nur erlaubten, wenn sie ihre sexuelle Orientierung geheim hielten oder sie verleugneten (queer.de berichtete). Zwar kündigten die Organisatoren danach an, einen schwul-lesbischen Wagen von NBCUniversal zuzulassen (queer.de berichtete). Allerdings hatte der Medien-Konzern gedroht, die Parade dieses Jahr nicht live zu übertragen, wenn schwule und lesbische NBC-Mitarbeiter nicht sichtbar teilnehmen dürfen.
"Wir brauchen mehr Zugeständnisse, damit wir wirklich über den Berg sind", erklärte de Blasio nach Angaben der Nachrichtenagentur AP. "Viele Menschen denken, meiner Meinung nach zurecht, dass die Veränderungen zu gering sind." Der Bürgermeister hatte am Sonntag an einer kleineren Parade, "St. Pat's for All", im Stadtteil Queens teilgenommen. Diese Veranstaltung ist eine LGBT-freundliche Alternative zur Großparade.
Grund für die Vorbehalte gegenüber Homosexuellen ist der große Einfluss der katholischen Kirche auf die Parade. So wird die Veranstaltung jedes Jahr mit einem Gottesdienst in der St. Patrick's Cathedral, dem bekanntesten katholischen Kirchengebäude der USA, eröffnet. Diesjähriger Schirmherr ist Timothy Dolan, der Erzbischof von New York. Er hatte zwar sein Einverständnis gegeben, dass der schwul-lesbische NBC-Wagen teilnehmen darf. In der Vergangenheit hatte er sich politisch aber stets gegen Homo-Rechte engagiert. So forderte er die Gläubigen etwa auf, gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen im Eherecht aktiv zu werden (queer.de berichtete). (dk)