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Kyle Casson mit seinem Sohn und Bruder Miles (Bild: Screenshot BBC)

  • 08. März 2015 39 2 Min.

Nach einem Urteil des höchsten Zivilgerichts von England und Wales darf Kyle Cassons Bruder gleichzeitig sein Sohn sein.

Das hatte es in Großbritannien noch nie gegeben: Ein junger schwuler Mann erfüllte seinen Kinderwunsch mit Hilfe seiner eigenen Mutter. Bereits vor acht Monaten brachte die heute 46 Jahre alte Anne-Marie Casson als Leihmutter ihren Enkelsohn Miles auf die Welt. Eine anonyme Eizellspende war zuvor mit dem Sperma ihres 27-jährigen Sohnes Kyle befruchtet und ihr anschließend implantiert worden.

Die Mutter sei der "letzte Ausweg" gewesen, berichtete Kyle gegenüber britischen Medien. Mehrere Kliniken hätten ihn zuvor als Single mit Kinderwunsch abgewiesen, ein anderes weibliches Familienmitglied hätte ihm zwar helfen wollen, aber nicht können. Auch dies ist eine Premiere: Zum ersten Mal in Großbritannien wurde ein alleinstehender Mann mit Hilfe einer Leihmutter Vater.

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Der High Court of Justice hatte an der Methode nichts auszusetzen

"Ich habe es mir nicht ausgesucht, schwul zu sein, ich wurde so geboren", sagte der Supermarkt-Angestellte aus Doncaster in South Yorkshire gegenüber der "Daily Mail". "Ich wurde geboren, keine Kinder zu haben. Ich kann nicht einfach Sex mit einer Frau haben. Aber es ist sehr wichtig für mein Leben, Vater zu sein – und jetzt habe ich es getan."

Weil die britischen Behörden von dem Fall überfordert waren, urteilte nun in der vergangenen Woche das höchste Zivilgericht von England und Wales, dass Kyle Cassons Bruder gleichzeitig sein Sohn sein kann. Zwar dürfen nach britischem Gesetz von einer Leihmutter ausgetragene Kinder eigentlich nur von Paaren adoptiert werden, doch weil es sich bei der Leihmutter um Kyles eigene Mutter handelte, machte Richterin Dame Lucy Morgan Theis vom High Court of Justice eine Ausnahme.

Anne-Marie Cassons Ehemann – Kyles Stiefvater – habe die Leihmutterschaft vorbehaltslos unterstützt, begründete die Richterin ihre umstrittene Entscheidung. Das Baby habe zudem von Geburt an mit seinem biologischen Vater gelebt. Nach allen vorliegenden Kenntnissen habe der schwule Single "mit hohem Standard" für Miles gesorgt.

"Ich verstehe, dass nicht alle meine Entscheidung unterstützen, jeder kann seine eigene Meinung haben", erklärte Kyle Casson gegenüber "The Telegraph". "Aber ich habe jetzt einen Sohn und bin sehr glücklich. Solange Menschen ein gutes Zuhause und eine gute Versorgung bieten können, sehe ich keinen Grund, warum jemandem das Recht versagt werden sollte, Vater oder Mutter zu sein." (cw)

Wöchentliche Umfrage

» Die eigene Mutter als Leihmutter für dein Kind - was hältst du von dieser Idee?
    Ergebnis der Umfrage vom 09.03.2015 bis 30.03.2015

#1 ploccosonEhemaliges Profil
  • 08.03.2015, 10:35h

  • Hm nein, dem kann ich leider nicht zustimmen, obwohl ich sonst sehr verständnisvoll bin. Geschwisterliebe dulde ich ja noch, aber das Kind hat keine zwei Elternteile. Mir bereitet es sorgen wie der Junge sich später mal rechtfertigen wird, obwohl das eigentlich der Vater tun müsste.
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#2 goddamn liberalAnonym
  • 08.03.2015, 10:46h
  • Antwort auf #1 von ploccoson
  • Weshalb muss das Kind sich für eine interne Familienangelegenheit, die nichts mit Verkauf von Frauenbäuchen oder Inzest, sondern viel mit gesellschaftlichem und medizinischem Fortschritt zu tun hat, rechtfertigen?

    Weil es herzlose rückschrittliche Menschen gibt.

    Muss man sich ausgerechnet vor denen für sein Recht auf Leben und Liebe rechtfertigen?
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#3 Danny387
  • 08.03.2015, 11:03hMannheim
  • Dass die Leihmutter des Kindes in diesem Fall die eigene Mutter des Vaters war, macht diesen Fall auf den ersten Blick pikant, das alleine kann einem aber doch relativ egal und lässt sich bei künftigen Nachfragen ja auch verschweigen. Da offenbar in England/Wales normalerweise alleinstehende Menschen nicht per Leihmutterschaft ein Kind kriegen können, finde ich allerdings die Begründung für die Ausnahme der Richterin seltsam.

    Dieser Fall ist zumindest so ungewöhnlich, dass der Vater und später auch das Kind ihre Situation immer wieder erklären werden müssen. Dazu werden sie sehr stark sein müssen.
    Ich wünsche den beiden auf jeden Fall alles, alles Gute!
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