Tatjana Festerling ist seit Februar Teil des Pegida-Vorstands
Eine ehemalige AfD-Funktionärin versucht, der schwächer werdenden Pegida-Bewegung mit Homosexuellenfeindlichkeit wieder auf die Beine zu helfen.
Bei der Demonstration der Pegida-Bewegung am Montag in Dresden hat die ehemalige AfD-Funktionärin Tatjana Festerling Schwulen und Lesben vorgeworfen, die Mehrheit zu terrorisieren. In ihrer Rede beschimpfte sie neben Muslimen und Ausländern auch Homosexuelle: "Wir wollen übrigens auch nicht den Terror der schwul-lesbisch-queren-intersexuellen Minderheit, die unsere Kinder mit ihrem überzogenen Sexualscheiß schon in der Grundschule traumatisieren", erklärte sie vor jubelnden Anhängern. "Wer hat uns überhaupt jemals gefragt, ob es unseren Kindern gut tut, mit sechs Jahren zu lernen, wie sich lesbische Paare befriedigen", so Festerling unter "Widerlich"-Rufen der Teilnehmer.
Ähnliche Argumente werden bei den "Demos für alle" verbreitet, die von der AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch mitorganisiert werden (queer.de berichtete). Auch hier wird behauptet, dass es zur "Sexualisierung" von Schülern führen werde, wenn die Existenz von Schwulen und Lesben im Unterricht erwähnt wird, wie es etwa die baden-württembergische Landesregierung plant.
Festerling ist mögliche Bürgermeisterkandidatin
Tatjana Festerling gilt als neue Hoffnung der rechtsradikalen Bewegung und wird als Pegida-Bürgermeisterkandidatin in Dresden gehandelt. Sie war zuvor in der AfD Hamburg aktiv, galt aber sogar ihren eigenen Parteifreunden als zu rechts, nachdem sie die Kölner "Hooligans gegen Salafisten"-Demonstration im Oktober 2014 gelobt hatte. Bei dieser Veranstaltung lieferten sich Rechtsextremisten Straßenschlachten mit der Polizei.
Bei ihrer Rede am Montag warnte Festerling die Besucher unter anderem vor Hamburger Verhältnissen, als sie die Hansestadt als "eine der Hochburgen des Minderheitenterrors" beschrieb. Außerdem beschimpfte sie "linksgrüne Spinner" – ein Jargon, der gerne auch von AfD-Politikern gegen Vertreter anderer Parteien und gegen Journalisten benutzt wird.
Die Pegida-Veranstaltungen, die Anfang des Jahres noch 25.000 Demonstranten angelockt hatten, sind inzwischen erheblich geschrumpft. So waren am Montag nach Polizeiangaben nur noch 2.900 Bürger gegen Muslime und andere Minderheiten auf die Straße gegangen. In der Vorwoche waren es noch 5.500. (dk)
Eine ehemalige AfD-Funktionärin versucht, der schwächer werdenden Pegida-Bewegung mit Homosexuellenfeindlichkeit wieder auf die Beine zu helfen.
>>>>>>>>>>>>>>>>>
Tja, was in der AfD Karriere machen konnte, ist halt auch bei Pegida & Co gerne gesehen.