Einer der beiden Männer erlitt mehrere Verletzungen am Kopf, darunter eine gebrochene Nase. Die Polizei sucht jetzt Zeugen.
In der Nacht zum letzten Sonntag ist es in Freiburg zu einem offenbar homophob motivierten Angriff auf ein schwules Paar gekommen. Die 19 und 23 Jahre alten Männer befanden sich gegen 5.30 Uhr auf dem Heimweg von einer Disco im Bermudadreieck, als sie von einer Gruppe überholt wurden.
Aus dieser Gruppe heraus habe der spätere Täter "Ihr Schwuchteln" geschrieen, berichtet der 19-Jährige gegenüber der "Badischen Zeitung". Als Marcel M. gefragt habe, was denn die Beleidigung solle, sei er bereits angegriffen worden. Er erlitt eine gebrochene Nase, einen gebrochenen Orbitalknochen, eine Platzwunde und zwei abgesplitterte Backenzähne.
Der Täter und seine Freunde konnten fliehen, während M. zum Krankenhaus gebracht wurde. Dem Bericht zufolge konnte er nur knapp einer Operation an dem Gesichtsknochen entgehen.
Polizei sucht jetzt Zeugen
Kritik übt das Paar in der Presse auch an der Polizei, die sich erst am Freitag mit der Suche nach Zeugen an die Öffentlichkeit wandte. "Ich habe mehrmals angerufen und bin vertröstet worden", so M. "Hätte ich mich nicht gekümmert, wäre bestimmt nichts mehr passiert." Die Polizei entgegnete gegenüber der "Badischen Zeitung", man habe erst jetzt erfahren, wie schwer die Verletzungen seien. Auch habe man vor Ort Zeugen festgestellt.
Interessant ist auch, dass die Pressemitteilung der Polizei Homophobie in keinster Weise erwähnt; selbst die Information, dass es sich um ein schwules Paar handelte, ist schnell überlesen. Pressemitteilungen etwa der Berliner Polizei benennen das mögliche Motiv klarer.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: 20 bis 25 Jahre alt, blonde kurze Haare, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß. Zeugen können sich an das Polizeirevier Freiburg-Nord unter der Telefonnummer (0761) 882 4221 wenden. (nb)
Das wundert mich leider überhaupt nicht:
Da es ja in Kirchen und manchen Parteien nicht nur üblich ist, uns zu diskriminieren, sondern da immer öfter auch ganz offen gegen uns gehetzt wird und die Medien dem ein Forum bieten, entsteht ein gesellschaftliches Klima, das solche Taten fördert.
Wenn sich nicht sehr bald etwas ändert, wird das immer schlimmer werden.
Wir alle können dagegen ankämpfen: indem wir offen, selbstbewusst und stolz leben. Indem wir uns gegen Diskriminierung wehren. Indem wir nur noch Parteien wählen, die uns vollständig gleichstellen wollen, die vollständigen Diskriminierungsschutz wollen, die mehr Aufklärung wollen, etc. Und die auch nicht nur davon reden und Versprechungen machen und dann doch das Gegenteil tun, wie SPD und FDP, sondern die auch wirklich handeln und etwas ändern.