Blick auf den Tatort, die Kloster-Ruine in Berlin-Mitte (Bild: Wiki Commons / Xavax / CC BY-SA 3.0)
Am Karsamstag war ein Israeli in einer Berliner Klosterruine zu Tode geprügelt worden. Jetzt wird über die Hintergründe spekuliert.
Ein am 4. April auf dem Gelände einer Klosterruine in Berlin-Mitte ermordeter 22-jähriger Israeli könnte aus Homophobie umgebracht worden sein. Wie die Boulevardzeitung B.Z. berichtete, habe das Opfer vor seinem Tod in sozialen Netzwerken Kontakte zu Männern gesucht.
Vielleicht habe er so auch den Tatverdächtigen kennengelernt, spekuliert die Zeitung: Möglicherweise habe er in dem Hostel, in dem er untergebracht war, "die Nähe zu seinem späteren mutmaßlichen Mörder" gesucht, "wurde abgewiesen und dann brutal getötet", so die Zeitung.
Das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo forderte daher die Behörden am Montag auf, dieser Spur nachzugehen: "Wir bitten die Berliner Polizei darum, auch rückhaltlos der Frage nachzugehen, ob der Ermordete möglicherweise Opfer eines homophob motivierten Hassverbrechens geworden sein könnte", so Maneo-Leiter Bastian Finke.
Die Polizei hat bislang keine Details zu den Hintergründen der Tat herausgeben. Fußgänger hatten Ostersonntag gegen 06.20 Uhr die Leiche des 22-Jährigen, die schwere Kopfverletzungen aufwies, auf dem Gelände der Ruine des Franziskaner-Klosters an der Klosterstraße entdeckt. Bei dem Opfer war ein israelischer Pass gefunden worden. Seine Identität wurde mit Hilfe der israelischen Botschaft bestätigt.
28-jähriger Tatverdächtiger festgenommen
Ein 28-jähriger Mann aus Albanien steht in Verdacht, den Israeli ermordet zu haben. Die Berliner Behörden hatten vergangene Woche einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erwirkt, woraufhin er am Freitag im Nordwesten von Tschechien festgenommen wurde.
Der mutmaßliche Täter und das Opfer hatten sich offenbar in einem Hostel in der Karl-Liebknecht-Straße kennengelernt, in dem sie beide eingecheckt waren. Nach der Tat soll der mutmaßliche Täter die Herberge übereilt verlassen haben.
Die Polizei bittet weiter um Hinweise in dem Fall. Informationen können auch vertraulich behandelt werden und werden von den Ermittlern der 6. Mordkommission des Landeskriminalamtes Berlin in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Telefonnummer (030) 4664 – 911 666 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen genommen. (pm/cw)
Wenn das wirklich ein Mord aus Homohass war, ist das ein weiterer trauriger Beweis, wie dringend sich endlich etwas ändern muss.
Wir brauchen endlich mehr Aufklärung! Jeder, der das verhindert oder auch nur verzögert, macht sich mitschuldig. Und wir brauchen endlich die volle rechtliche Gleichstellung und einen Diskriminierungsschutz ohne Ausnahmen.
Außerdem müssen Verbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung überhaupt erst mal statistisch erfasst werden, damit die wahre Dimension überhaupt mal erkannt wird.
Alles das wird bisher von Union und SPD verhindert.