Bill Flores erhielt bei den letzten Kongresswahlen in seinem zentraltexanischen Wahlkreis 79,9 Prozent der Stimmen.
Wenn Schwulen und Lesben das Recht auf Eheschließung eingeräumt wird, so warnen Homo-Gegner immer schriller, steht die Welt am Abgrund. Jetzt schiebt uns ein US-Kongressabgeordneter sogar die Schuld an den Rassenunruhen in Baltimore in die Schuhe.
Es wurde bereits von führenden Politikern oder Kirchenvertretern davor gewarnt, dass die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht zu Kindesmissbrauch, Unfreiheit, Hedonismus, der Mensch-Hund-Ehe, mehr Abtreibungen und sogar zum Mord führe.
Aber jetzt erinnert uns der US-Kongressabgeordnete Bill Flores daran, dass der schwul-lesbische Wunsch nach Anerkennung der Partnerschaft auch noch für die aktuellen Rassenunruhen in Baltimore mitverantwortlich ist. Dort kam es in den letzten Tagen zu Ausschreitungen, nachdem ein junger Schwarzer nach seiner Verhaftung unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen war.
Aber nicht eine verfehlte Sozialpolitik, der alltägliche Rassismus oder Polizeibrutalität haben laut Floris das Fass zum Überlaufen gebracht. In einem Interview mit dem Chef der homophoben Hass-Gruppe Family Research Council erklärte der Abgeordnete aus Texas, dass es keine Rassenunruhen gäbe, wenn Männlein und Weiblein brav einander heiraten würden. Hier seine Aussage:
Lassen Sie uns zum Beispiel über Armut reden. Der beste Indikator, ob ein Kind in Armut lebt, ist die Frage, ob es in einem Zwei-Eltern-Haushalt oder einem Single-Haushalt aufgezogen wird. Der Zusammenbruch der Familie hat zu dieser Armut beigetragen.
Aber nicht nur Singles seinen an Armut schuld, so Flores in dem Interview, in dem es um die Verhandlung des Supreme Court zur Ehe-Öffnung für Homo-Paare ging.
Schauen Sie sich an, was heute in Baltimore passiert, dann sehen Sie, um was es geht. Gesunde Ehen gibt es zwischen einem Mann und einer Frau, weil sie eine gesunde Familie haben können und Kinder aufziehen in einer Art, die am besten für die Zukunft ist. […] Es gibt nichts Besseres als die traditionelle Ehe für das Kind. Jeder von uns hat eine Mutter und einen Vater – und hier führt kein Weg dran vorbei.
Flores lebt in seiner eigenen Welt: So behauptete er in dem Interview auch, dass 80 Prozent der Amerikaner die Öffnung der Ehe durch den Supreme Court ablehnten. Das wäre vielleicht vor 30 Jahren richtig gewesen. Allerdings zeigen alle aktuellen Umfragen, dass es inzwischen eine Mehrheit für die Ehe-Öffnung gibt. (dk)