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Gouverneur Emmanuel Uduaghan ruft zum Kampf gegen "schwule Kulte" auf

  • 18. Mai 2015 13 2 Min.

Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas kam es bei einer Party von mutmaßlichen Schwulen zu einer Massenverhaftung.

In der westnigerianischen Großstadt Ibadan sind vergangene Woche 21 junge Männer unter 25 Jahren festgenommen worden, weil sie nach Polizeiangaben Mitglieder eines "schwulen Kultes" seien. Wie die Zeitung "The Nation" berichtet, wurden unter anderem 122 Kondome sichergestellt, die von den Männern mitgeführt wurden.

Nur wenige Tage vor den Festnahmen hatte Emmanuel Uduaghan, der Gouverneur der Region um Ibadan, angekündigt, er werde gegen "schwule Kulte" hart durchgreifen. Er hatte zudem die rechtliche Anerkennung von Homo-Paaren mit der Legalisierung des sexuellem Missbrauchs von zehnjährigen Mädchen verglichen.

Die Polizei erklärte, man habe ein Privathaus gestürmt, in dem die "böse" Gruppe ihre "Aufnahmeprozedur" durchgeführt habe. Die Beamten hätten zuvor einen Tipp bekommen und seien über die Homosexualität der Besucher informiert worden. Da die Männer Kondome mitführten, aber keine Frauen anwesend gewesen seien, hätte sich der Vorwurf erhärtet.

Polizei fügte Verhafteten "körperliche Gewalt" zu

Der Organisator der Veranstaltung beharrte darauf, dass es sich nur um eine Geburtstagsfeier gehandelt habe. Die Menschenrechtsorganisation "The Initiative for Human Rights" kritisierte, dass gegen die mutmaßlichen Schwulen auch "körperliche Gewalt" angewendet worden sei.

Die Männer wurden schließlich gegen Kaution in Höhe von 5.000 bis 21.000 Naira (22 bis 92 Euro) vorläufig freigelassen. Sie wollen nicht mit juristischen Mitteln gegen ihre Behandlung vorgehen, da sie sonst geoutet werden würden, erklärte die "Initiative for Human Rights". Ein Outing würde ihre gesellschaftliche Ausgrenzung zur Folge haben.

Die nigerianische Regierung hat im vergangenen Jahr die Gesetze gegen Homosexuelle verschärft (queer.de berichtete). Seither sind sogar Treffen von Homosexuellen verboten. Für gleichgeschlechtlichen Sex ist eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren vorgesehen, in islamischen Regionen steht für Muslime auf Homosexualität sogar die Todesstrafe.

Selbst die katholische Kirche von Nigeria unterstützt offen die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Dies sei ein "richtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Würde des Menschen zu schützen", erklärte die Bischofskonferenz vor einem Jahr (queer.de berichtete).

Nigeria ist mit rund 160 Millionen Einwohner der bevölkerungsreichste Staat in Afrika und die Nummer acht in der Welt. Das Volk unterstützt dabei mehrheitlich die homophobe Politik der Regierung: Bei einer Mitte 2013 durchgeführten Umfrage sprachen sich 92 Prozent der Nigerianer für eine Gesetzesverschärfung gegen Homosexuelle aus. (dk)

-w-

#1 GeorgGAnonym
  • 18.05.2015, 17:10h
  • "Selbst die katholische Kirche von Nigeria unterstützt offen die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. "

    Das kann man in fast allen Ländern beobachten, wo Christen zwischen Moslems leben. Die christlichen Religionsführer, egal ob katholisch, protestantisch oder anglikanisch, können es sich nicht leisten, liberale Aussagen zum Thema HS zu machen, denn das wäre Wasser auf die Mühlen der radikalen Moslems.
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#2 TheDad
  • 18.05.2015, 17:23hHannover
  • Antwort auf #1 von GeorgG
  • ""Das kann man in fast allen Ländern beobachten, wo Christen zwischen Moslems leben.""..

    Blödsinn..

    Außerdem gibt es in Nigeria eine deutliche Nord-Süd-Grenze zwischen den vorherrschenden "Religionen"..
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#3 ach GAnonym

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