Die Ampelmännchen und -frauchen sollen den Wienern auch weiterhin den Weg weisen
Eigentlich sollten in Wien die Ampeln mit Homo-Pärchen Ende Juni wieder abgebaut werden. Jetzt bleiben sie doch unbefristet.
Die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) hat am Montag auf ihrer Facebook-Seite angekündigt, dass die 49 über die Stadt verteilten Ampelpärchen bleiben werden. Die Stadt hatte die drei Motive – ein Hetero-Paar, zwei Männer sowie zwei Frauen – vergangene Woche installiert, um anlässlich des Eurovision Song Contests, des Life Balls und der Regenbogenparade ein Zeichen für Akzeptanz zu setzen. Auf allen drei Motiven ist auch ein Herzchen abgebildet.
"Der Zuspruch zu den Ampelpärchen ist wirklich überwältigend – Danke euch allen dafür!", schrieb Vassilakou, die als Verkehrstadträtin für die Ampeln verantwortlich ist. "Sie haben zehntausende Facebookfans, sind zu einem beliebten Fotomotiv geworden und haben jetzt schon Kultstatus. Das ist großartig für die Akzeptanz von lesbischwulen Paaren und natürlich auch für den Wien-Tourismus. Wir haben daher beschlossen, dass wir die neuen Symbole beibehalten."
Lob und Kritik aus aller Welt
Über die Ampeln war in aller Welt berichtet worden. Es kam aber auch zu Protesten in sozialen Netzwerken oder auf extrem rechten rechten Webseiten. Die rechtspopulistische Partei FPÖ, die die zweitgrößte Fraktion im Gemeinderat stellt, hat sogar Strafanzeige gegen Vassilakou gestellt (queer.de berichtete). Sie kritisierten die Ampeln als "Genderwahnsinn" und warf der Stadtverwaltung vor, mit der 60.000 Euro teuren Aktion Geld zum Fenster hinauszuschmeißen.
Homo-Ampeln auch in Innsbruck?
Inzwischen finden aber auch andere Städte an der Idee Gefallen, da die Aktion gerade in Touristengebieten weitere Besucher aus dem Ausland anlocken könnte. So erklärte der Tiroler Nationalrat Max Unterrainer, der Tourismussprecher der sozialdemokratischen SPÖ, dass er die Idee auch "in die Tourismusstadt Innsbruck" importieren möchte. Die Ampelpärchen könnten ein Symbol für ein "modernes Österreich" sein, genauso wie die DDR-Ampelmännchen das Symbol für das vereinte Berlin geworden seien. (dk)