https://queer.de/?23839
Sieg für die Kings Cross Steelers
700 schwule Männer beim Gay Rugby Union Cup in Brüssel

Die Berlin Bruisers auf dem Spielfeld in Brüssel (Bild: Alexander Lüders)
- 24. Mai 2015 3 Min.
Mit den Berlin Bruisers und Cologne Crusher" waren auch die beiden deutschen Teams beim größten europäischen Gay-Rugby-Turnier dabei.
Von Christian Mentz
"Schreib ja, dass wir gegen Köln gewonnen haben!", sagt Nico Vasilevski, einer der Spieler des Berliner Teams Berlin Bruisers – verständlich, dass ein Erfolg gebührend gewürdigt werden soll, konnten doch die Bruisers, die seit einer Saison auch im norddeutschen Ligabetrieb mitmischen, dort bisher noch nicht so richtig punkten. Berlin Bruisers und Cologne Crushers sind bisher die einzigen schwulen Rugbyteams in Deutschland. Beide Teams spielten dieses Wochenende beim Gay Rugby Union Cup in Brüssel.
24 Teams aus zehn Ländern mit insgesamt 700 Spielern reisten an, um in der belgischen Hauptstadt um einen Platz auf dem Siegertreppchen zu kämpfen. Am Donnerstag kamen die Teams und hatten noch Zeit für ein Training, nur das irische Team hatte sich verspätet: "Die wollten noch fürs Referendum kämpfen und sind dann quasi vom Flugzeug direkt aufs Spielfeld gefallen", sagt Nico und lacht.
Die Kings Cross Steelers waren das erste Gay-Rugby-Team in Europa

Die Madrid Titans haben den Zuschlag für Union Cup 2017 erhalten (Bild: Nico Vasilevski)
Freitag und Samstag fanden die Turnierspiele statt, und am Samstagabend stand der Sieger fest: Die Londoner Kings Cross Steelers konnten die meisten Punkte machen. So richtig überraschend war das nicht, gelten doch die Steelers als das beste europäische Gay-Rugby-Team. Es ist mit 20 Jahren Vereinsgeschichte auch das älteste. Im Vergleich dazu sind etwa die Berlin Bruisers und die Cologne Crushers noch echte Küken – die Teams haben sich 2012 bzw. 2013 gegründet.
Es ginge beim Cup aber nicht nur ums Gewinnen, sagt Arnaud Grisard von der Brüsseler Mannschaft "Straffe Ketten", die das Turnier ausrichtet: "Neben den sportlichen sind auch die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte des Gay Rugby wichtig". Durch ihre Sichtbarkeit als schwule Sportler würden die Rugbyspieler auch für Akzeptanz von LGBT im Sport werben.
Viele der Teams engagieren sich auch außerhalb der Spielfeldes gegen Homophobie, etwa indem sie in Schulen gehen und dort für Akzeptanz werben oder Anti-Mobbing-Kampagnen präsentieren. Und: Alle Gay-Rugby-Teams sind inkludierend, selbstverständlich sind auch Nichtschwule als Vereinsmitglieder und Spieler willkommen.
Nico ist im Turnierbetrieb schon ein alter Hase, der Union Cup ist sein drittes internationales Turnier. Neben dem sportlichen Aspekt bedeutet der Cup für ihn daher auch ein freudiges Wiedersehen mit Freunden und Bekannten aus aller Welt. "Es ist superschön, die Jungs alle zu sehen und abends gemeinsam zum Feiern an den Kohlenmarkt zu gehen". Der Kohlenmarkt ist das traditionelle schwule Viertel in Brüssel, und die Organisatoren haben zusammen mit den ansässigen Wirten eine "Union Cup Street" geschaffen, in der Spieler, Brüsseler und Touristen auch gestern nach der Schlusszeremonie und Siegerehrung gemeinsam feierten.
Sowohl in Köln als auch in Berlin suchen beide Teams noch Mitspieler. Wer Interesse hat, kann sich bei den Cologne Crushers oder den Berlin Bruisers melden.
Links zum Thema:
» Homepage des Gay Rugby Union Cup
Mehr zum Thema:
» Köln: Schwules Rugby-Team startet in Verbandsliga (25.09.2014)
» HIV im Sport: Bruisers gegen "irrationale Ängste" (23.04.2014)















PORNO! *schnauf*