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Vom ersten Verknalltsein über Lust und Leiden bis zur Trennung: "Four Moons" erzählt vier Geschichten über die schwule Liebe (Bild: Pro-Fun Media)

  • 27. Mai 2015 1 4 Min.

Jetzt auf DVD und im Juni bei "homochrom": Im Episodenfilm "Four Moons" wirft Sergio Tovar Velarde einen Blick auf das Leben schwuler Männer in der mexikanischen Hauptstadt.

Von Carsten Moll

Während Homophobie vor allem in ländlichen Regionen nach wie vor weit verbreitet ist und queere Menschen unter zahlreichen Diskriminierungen zu leiden haben, so gibt es in Mexiko doch zugleich auch eine äußerst lebendige und vielfältige queere Gemeinschaft. Besonders in den großen Metropolen wie Monterrey und Tijuana ist die gesellschaftliche Akzeptanz deutlich höher, es lässt es sich dort auch als Nicht-Heterosexueller gut leben.

In Mexiko-Stadt wurde zudem bereits 2010 die Ehe für homosexuelle Paare geöffnet und auch die gleichgeschlechtliche Adoption ist hier seit einigen Jahren legal – Zustände, von denen in Deutschland nach wie vor nur geträumt werden kann.

In der vibrierenden mexikanischen Hauptstadt, die ebenso vom konservativen Katholizismus wie von einer progressiven Rechtslage geprägt ist, spielt nun auch der facettenreiche Debütfilm des jungen Regisseurs und Drehbuchautors Sergio Tovar Velarde.

Der Jugendliche, der Student, das Paar und der alternde Dichter


Die DVD "Four Moons" ist in Originalfassung mit deutschen Untertiteln bei Pro-Fun erschienen. Im Rahmen der Filmreihe "homochrom" läuft das Romantik-Drama im Juni in einigen Kinos in NRW

Der Titel "Four Moons" ist der Schlüssel zum Aufbau dieses Spielfilms: Denn so wie sich die wechselnden Erscheinungen des Mondes am Nachthimmel in vier Phasen einteilen lassen, so erzählt Velardes anhand von vier Generationen vom Schwulsein.

Als Neumond dient dabei die Episode um Mauricio (charismatisch: Gabriel Santoyo), einem Jungen an der Schwelle zur Pubertät, der aber schon deutlich spürt, dass er sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt.

Die Studenten Fito (Cesar Ramos) und Leo (Gustavo Egelhaaf) stehen hingegen für einen zunehmenden Mond: Nachdem sich die beiden Sandkastenfreunde nach Jahren an der Universität wiedertreffen, verlieben sie sich und entdecken gemeinsam ihre Homosexualität.

Die Liebe von Hugo (Antonio Velázquez) und Andrés (Alejandro de la Madrid) ist nicht mehr ganz so jung, nach zehn Jahren Beziehungsalltag strahlt die Beziehung des Paares nach außen zwar hell wie ein Vollmond, doch erste Schatten werden bereits sichtbar.

Der letzte Handlungsstrang widmet sich dem alternden Dichter Joaquín (Alonso Echánove), einem Ehemann und Familienvater, der oft und gerne die Sauna besucht und dort ein neugieriges Auge auf andere Männer wirft. Besonders der ebenso schöne wie abweisende Stricher Gilbertro (Alejandro Belmonte) hat es dem Poeten angetan, dessen Leben im Zeichen eines abnehmenden Mondes steht.

Lustvolles Spiel mit den eigenen Klischees

Velarde springt in seinem Film zwischen diesen einzelnen Epiosden hin und her, ohne dass sich diese inhaltlich verknüpfen würden. Es sind vier eigene Welten, die "Four Moons" hier präsentiert und doch teilen sie gemeinsame Themen wie Selbstakzeptanz oder die Schwierigkeiten eines Coming-outs. Dabei ist es durchaus reizvoll mitanzusehen, wie sich die individuellen Handlungsstränge reflektieren, sowie zu entdecken, welche Parallelen sich in den auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Biografien der Figuren ausmachen lassen.

Mit "Four Moons" hat der Regisseur und Drehbuchautor Sergio Tovar Velarde einen Film gedreht, der handwerklich alles andere als perfekt ist, dennoch gelingt es dem jungen Filmemacher mit seinem Debüt abwechslungsreich und selbstbewusst vom Schwulsein zu erzählen. Die zahlreichen Stereotype und Klischees sind dabei zwar wenig originell, doch der offensive Umgang mit diesen verfügt über einen ganz eigenen Charme.

Wie in "Four Moons" etwa der Kauf eines Schoßhündchens oder das liebevolle Dekorieren eines Nachtischs mit Erdbeeren zu empowernden und geradezu subersiven Handlungen werden, ist definitiv sehenswert. Auch die Liebesnöte, unter denen der Student Fito einmal zu leiden hat, ähnelt auf frappierende Weise einer Geschichte aus der von seiner Mutter so heiß geliebten Seifenoper.

Auch im Plakativen sowie übertrieben Melodramatischen lässt sich Wahrheit finden, scheint Velarde hier zu sagen – und man kann ihm da mit Blick auf seinen eigenen Film nur zustimmen.

Vimeo | Offizieller deutscher Trailer zum Film
Infos zur DVD

Four Moons (Originaltitel: Cuatro lunas). Romantik-Drama. Mexiko 2014. Regie: Sergio Tovar Velarde. Darsteller: Antonio Velázquez, Alejandro de la Madrid, Cesar Ramos, Gustavo Egelhaaf, Alonso Echánove. Laufzeit: ca. 110 Minuten. Sprache: spanische Originalfassung. Untertitel: Deutsch (optional). FSK 12. Pro-Fun Media

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Galerie:
Four Moons
10 Bilder

#1 ONlinevideothekenAnonym
  • 28.05.2015, 23:42h

  • Ich fände es gut, wenn unter Filmtipps auch Links zu den Leihangeboten von Onlinevideotheken wie Maxdome und iTunes gesetzt werden würde. Beide haben diesen Film zum Leihen und auch Kaufen in HD und SD im Angebot. Maxdome hat sogar eine eigene Rubrik für queere Filme mit einer umfangreichen Auswahl. Bei iTunes ist aber die Bildqualität besser.
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