Die CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer, seit 2011 Ministerpräsidentin des Saarlands, verliert auch beim Koalitionspartner SPD an Rückhalt (Bild: Staatskanzlei Saarland)
Die Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD und die Jungsozialisten im Saarland haben Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer aufgefordert, persönliche Konsequenzen aus ihren Aussagen zur Ehe für alle zu ziehen.
Die CDU-Politikerin, die das Saarland zusammen mit den Sozialdemokraten regiert, hatte am Dienstag in einem Interview gleichgeschlechtliche Ehen abgelehnt und diese mit Polygamie und Inzest verglichen (queer.de berichtete).
"Kramp-Karrenbauer schürt durch ihren völlig abstrusen Vergleich gezielt Ressentiments gegenüber einer Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare und wird in ihrem Gesellschaftsbild schon lange von der Mehrheit der Bevölkerung und seit Neustem gar von ihrer eigenen CDU-Landtagsfraktion überholt", erklärte der Landeschef der Schwulen und Lesben in der SPD, Edgar Spengler-Staub.
"Auch die einhellige Reaktion der bundesweiten Öffentlichkeit zeigt, auf welch dünnem Eis sich die Ministerpräsidentin in dieser Angelegenheit argumentativ bewegt", so Spengler-Staub. "Sie hat mit ihren Äußerungen dem Ansehen des Saarlands ungemein geschadet und sollte sich überlegen, ob sie den Anforderungen ihres Amtseides noch genügt und persönliche Konsequenzen daraus ziehen."
Parallel zur Forderung der Schwusos wurde von einer Privatperson eine Onlinepetition gestartet, die den Rücktritt Kramp-Karrenbauers als Ministerpräsidentin und CDU-Landesvorsitzende verlangt. Für Samstag haben die Jusos zudem allgemein zu einem Kiss-in zur Ehe für alle vor der Staatskanzlei aufgerufen (queer.de berichtete).
Trotz eines Proteststurms und einer Strafanzeige (queer.de berichtete) lehnte Annegret Kramp-Karrenbauer bislang eine Entschuldigung für ihre Äußerungen ab. Von queer.de bekam die CDU-Politikerin deshalb am Donnerstag die "Homo-Gurke" verliehen (queer.de berichtete). (mize)
Und ausgerechnet der sog Schwuso Vorsitzende aus dem Saarland Spengler tritt da hervor.... hat er nicht auch schon einen häufigen Parteienübertritt hinter sich? Sehr glaubwürdig!
In der Sache stimme ich zu