Fußballprofi Simen Juklerød soll einen gegnerischen Spieler als "Scheißschwulen" bezeichnet haben
Im norwegischen Fußball gibt es diese Saison die Anweisung, bei homophoben Beschimpfungen sofort die Rote Karte zu zücken – am Wochenende musste das ein 20-jähriger Zweitligaspieler am eigenen Leib erfahren.
Der norwegische Fußballspieler Simen Juklerød vom Zweitligaverein Bærum SK ist am Sonntag wegen einer homophoben Beschimpfung vom Platz gestellt worden. Damit greift eine neue Regelung im norwegischen Fußball, wonach eine homosexuellenfeindliche Beleidigung glatt Rot bedeutet.
Der Vorfall ereignete sich in der zweiten Halbzeit des Auswärtsspiels von Bærum SK bei Sandnes Ulf. In der 69. Minute erhielt Bærum beim Stand von 2:2 einen Freistoß 18 Meter vor dem Tor. Kurz vor der Ausführung rannte der Schiedsrichter mit der Roten Karte in der Hand zu Juklerød, der sich im Strafraum befand. Der 20-Jährige reagierte verdutzt auf den Platzverweis. Später musste sich sein Team Sandes mit 3:2 geschlagen geben.
Noch am Abend gab Juklerød zu, dass er ein homophobes Schimpfwort während des Spiels verwendet habe. Sein eigener Club versprach daraufhin auch interne Ermittlungen gegen den Mittelfeldspieler.
Juklerød beschimpfte offenbar Gegner als "Scheißschwulen"
Laut der Tageszeitung "Stavanger Aftenblad" soll Juklerød einen Spieler des gegnerischen Teams als "jævla homo" (Scheißschwulen) bezeichnet haben. Der Spieler bestreitet jedoch, das obszöne Wort "jævla" gesagt zu haben.
Der norwegische Chef-Schiedsrichter Terje Hauge erklärte nach dem Vorfall, dass homophobe Beleidigungen seit Anfang der Saison immer zu einer Roten Karte führen würden: "Das hatten wir wiederholt diskutiert nach einem Vorfall vor ein paar Jahren, als ein Spieler in einer ähnlichen Situation eine Gelbe Karte erhalten hatte", so Hauge. "Wir haben den Schiedsrichtern gesagt, dass sie die Rote Karte in jedem Fall zücken sollen, wenn sie zweifelsfrei eine derartige Äußerung hören."
Der 49-Jährige sagte weiter, er habe viel positives Feedback für diese Regelung erhalten. Zum aktuellen Fall könne er sich aber nicht äußern. Das Sportgericht müsse entscheiden, ob und für wie lange Juklerød gesperrt wird. (dk)