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Repression gegen LGBT
Haftstrafen und neue Festnahmen in Marokko
- 19. Juni 2015, 18:15h 2 Min.

Im Königreich Marokko mit rund 33 Mio. Einwohnern können homosexuelle Handlungen mit bis zu drei Jahren Haft belegt werden (Bild: memnativ / flickr / by-sa 2.0)
Während zwei Männer für homosexuelle Handlungen für vier Monate ins Gefängnis müssen, nahmen die Behörden 20 weitere Männer fest.
Ein Gericht im nordafrikanischen Marokko hat am Freitag zwei Männer zu je vier Monaten Haft verurteilt, weil sie sich Anfang Juni an einer historischen Städte in der Hauptstadt Rabat geküsst haben sollen.
Der 38-jährige Lahcen und der 25-jährige Mohsin, die von örtlichen Zeitungen mit Gesicht abgebildet wurden, wurden zudem zu Geldstrafen in Höhe von 500 Dirham (45 Euro) verurteilt. Einer örtlichen Menschenrechtsorganisation zufolge haben beide Männer die "Tat" bestritten.
Erst im Mai waren in Marokko drei Männer wegen angeblicher Homosexualität zu einer Haftstrafe von je drei Jahren verurteilt worden (queer.de berichtete) – das ist die höchstmögliche Strafe.
Homosexualität gilt innerhalb der marokkanischen Gesellschaft als Tabu, wird aber gerade in Touristen-Orten wie Marrakesch, Agadir oder Tanger toleriert; die Gesetze gegen homosexuelle Handlungen, die sich auch auf Frauen beziehen, wurden in den letzten Jahren selten angewandt.
Als sich Anfang Juni zwei Femen-Aktivistinnen auf einem Moscheegelände halbnackt küssten, wurden sie festgenommen und ausgewiesen (queer.de berichtete). Im letzten Jahr war ein Brite zu vier Monaten Haft verurteilt worden, weil er einvernehmlichen Sex mit einem Einheimischen gehabt haben soll. Auch der Partner wurde verurteilt; beide Männer wurden allerdings nach wenigen Tagen freigelassen (queer.de berichtete).
Am Mittwoch berichteten örtliche Medien, in Agadir seien über 20 Marrokaner – schwule Männer und Transsexuelle – festgenommen worden. Auch die Organisation "Aswat" hatte von einem Anstieg von Verhaftungen berichtet.















und eine woche später wandern gleich mal wieder 20 schwule in den knast. ... das zu allen gutmenschen, die dachten mit so einer schlagzeile wird seitens der journalisten eine liberalere gesprächsbasis geschaffen.