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- 15. Februar 2005 2 Min.
Die Pink Pistols ahmen ihrem Vorbild Charlton Heston nach: Für die schwul-lesbischen Waffenfans kann es gar nicht genug Pistolen im Homo-Haushalt geben.
Von Dennis Klein
Zwar reden Schwule oft darüber, ihre Kanone zu laden und abzuschießen; das ist jedoch meist bildlich gemeint. Die Pink Pistols in den USA meinen es jedoch todernst: Die 1999 in Boston gegründete Lobby-Gruppe ist die erste schwul-lesbische Organisation, die sich für das Recht einsetzt, mit halbautomatischen Waffen im Einkaufszentrum spazieren zu gehen. Inzwischen gibt es landesweit 37 Regionalgruppen mit geschätzten 5.000 Mitgliedern.
"Wenn die Homo-Community sich verteidigen kann, werden Schwule nicht länger als einfaches Ziel wahrgenommen", so Doug Krick gegenüber der "Detroit Free Press". Er ist der Gründer der Pink Pistols. Auf der Webseite lockt seine Gruppe mit markigen Sprüchen wie "Bewaffnete Schwule werden nicht verprügelt" oder "Such dir einen aus, der dein Kaliber hat". Allerdings weiß auch Krick, dass die "rosa Pistolen" selbst für US-Verhältnisse etwas eigenartig anmuten: "Die Leute hören etwas über Schwule und Waffen, was ihr Gehirn völlig überfordert. Die meisten haben die typischen Stereotypen im Kopf, die einfach nicht mehr stimmen", so Krick. "Generell werden wir von der Waffen-Community mit offenen Armen empfangen. Die Gay-Community ist da etwas anders: Da haben wir viele Feinde."
Derzeit kämpft die Gruppe gegen San Francisco. Das Schwulen-Mekka will Waffen innerhalb der Stadtgrenzen verbieten. Für die Pink Pistols ist klar: "Für Kriminelle ist es leichter und sicherer, wenn sie ihr Opfer ohne Angst verfolgen können, denn sie wissen, dass es sich nicht verteidigen kann." Sprecherin Gwen Patton: "Wir verbieten ja auch keine Autos, weil Bankräuber diese benutzen, um vom Tatort zu fliehen."
Andere Homo-Organisationen verfolgen die rosa Krieger mit Sorge. "Das ist eine gefährliche Gruppe", meint auch Jeffrey Montgomery von der Triangle Foundation aus Detroit. "Wie viele andere Minderheiten, die regelmäßig Opfer von Attacken werden, würde ich mir wünschen, dass wir zusammen etwas dafür tun sollten, dass die Waffen von den Straßen kommen." Und Waffen waren sogar auf dem CSD im kleinen Columbus (Ohio) ein Problem: Hier kam es zu Rangeleien, als Mitglieder der Pink Pistols mit geladenen Waffen an ihrem Stand stehen und in der Parade mitlaufen wollten. Die Veranstalter riefen die Polizei, woraufhin die "Schwuppenarmee" den CSD verließ.
15. Februar 2005
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