In Wien waren die Ampeln im Rahmen des Eurovision Song Contest ein voller Erfolg - und werden deshalb beibehalten.
Anders als in München oder Frankfurt soll es in der Hauptstadt vorerst keine Ampeln geben, die verschieden- oder gleichgeschlechtliche Pärchen zeigen.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat gegenüber dem "Tagesspiegel" abgelehnt, schwule und lesbische Ampelmännchen in der Hauptstadt aufzustellen. "Ampeln sind nicht geeignet, politische Statements abzugeben", so die Senatsverwaltung. Weil Ampeln alleine der Verkehrssicherheit dienen sollten, gebe es "keine Notwendigkeit", derartige Symbole einzuführen.
Die Homo-Ampeln gehen auf eine Initiative der Stadt Wien zurück, die diese im Vorfeld des Eurovision Song Contest erstmals einführte. Sie zeigen statt des Einzelmännchens ein weibliches, ein männliches oder ein gemischtgeschlechtliches Paar, neben dem ein kleines Herz abgebildet ist. Wegen des positiven Feedbacks sollen viele dieser Ampeln in der österreichischen Metropole zur Dauereinrichtung werden (queer.de berichtete). Ähnliche Lichtsignale sind auch in Frankfurt und München geplant.
"Signal für Vielfalt und Toleranz"
In Berlin hatte die Bezirksverordnetenversammlung von Lichtenberg die Debatte angefeuert: Sie hatte bereits am 18. Juni auf Initiative der Linksfraktion beschlossen, solche Ampeln als "Signal für Vielfalt und Toleranz" im Bezirk einführen zu wollen. Dagegen wandte sich die CDU: Der christdemokratische Fraktionsvorsitzende Gregor Hoffmann warnte davor, dass das Ampelmotiv "politisch instrumentalisiert" werde. Steffen Bornfleth (Piraten) bemängelte laut "Berliner Woche" zudem, dass Lichtenberg der falsche Ort für derartige Ampeln sei: "Ich kenne jedenfalls keine einzige schwul-lesbische Szenekneipe."
Die Lichtenberger AfD hatte bereits im Vorfeld der Abstimmung vor "Ampelmissbrauch" und Steuerverschwendung gewarnt (queer.de berichtete).
Norman Wolf, der Chef der Lichtenberger Linken, hält die Warnungen vor zu hohen Ausgaben dagegen für übertrieben: Eine neue Schablone, die auf eine Ampel aufgebracht werde, koste zehn Euro. "Dazu kommen noch die Kosten für das Anschrauben", so Wolf gegenüber dem "Berliner Kurier".
Wegen des Vetos der Senatsverwaltung können die Ampeln derzeit nicht aufgebaut werden. Immerhin leuchtete am Freitag im Rahmen des CSDs vor dem Rathaus Lichtenberg eine Stunde lang bereits eine Homo-Ampel, allerdings nicht als offizielle Verkehrsampel, sondern nur symbolisch. (cw)
Macht nichts, es gibt wirklich wichtigeres als andere Ampelmännchen oder -weibchen.