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Nach Supreme-Court-Entscheidung
Auch Ehe-Öffnung in Puerto Rico
- 29. Juni 2015, 12:58h 1 Min.

Gouverneur Alejandro García Padilla
Alejandro García Padilla, der Gouverneur des erzkatholische US-Außengebiets Puerto Rico, hat die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben angekündigt.
Padilla erklärte, er habe per Erlass angeordnet, dass Standesämter im Land binnen 15 Tagen gleichgeschlechtlichen Paaren Ehescheine ausgeben müssen. Damit reagierte er auf die Entscheidung des amerikanischen Supreme Court vom Freitag, in dem das höchste US-Gericht das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben als Verstoß gegen die Verfassung gewertet hatte (queer.de berichtete). Noch ist unklar, ob mit Padillas Erlass auch das Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare aufgehoben ist.
Im US-Außengebiet, in dem rund vier Millionen Menschen leben, ist die Ehe-Öffnung seit Jahren ein umstrittenes Thema. So gingen 2013 zirka 200.000 Menschen gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen auf die Straße (queer.de berichtete). Da Puerto Rico aber auch die US-Verfassung anerkennt, muss es Urteile des Supreme Court umsetzen.
Die katholische Kirche hat die Anerkennung scharf kritisiert: "Von Natur aus existiert die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau", erklärte Bischof Daniel Fernández Torres.
Als einziges amerikanisches Außengebiet hatte zuvor Guam die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet (queer.de berichtete). Andere US-Territorien, wie die amerikanischen Jungferninseln oder Amerikanisch-Samoa, haben noch nicht auf die Supreme-Court-Entscheidung reagiert. (dk)










