André Yorulmaz will sich am Wochenende zum Generalsekretär der AfD wählen lassen (Bild: FB)
Bernd Lucke präsentiert mit André Yorulmaz einen schwulen Kandidaten, der sich gegen die Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Paaren ausspricht.
Die rechtspopulistische AfD soll einen schwulen Generalsekretär erhalten: Parteichef Bernd Lucke stellte am Montag in Berlin den 32-jährigen André Yorulmaz vom Kreisverband Recklinghausen als seinen Wunschkandidaten vor.
Der Deutschtürke erklärte auf der Pressekonferenz, er lebe zwar in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Allerdings beharrte er darauf, dass er nicht "das typische Bild eines Homosexuellen" abgebe. So bekenne er sich zum "konservativen Familienbild". Er spreche sich außerdem gegen das "Adoptionsrecht von Homosexuellen" aus, betonte er auf der Pressekonferenz.
Der selbständige Versicherungsfachmann begründete sein Engagement für die AfD insbsondere mit der Ausländerpolitik: "Es gibt sehr wohl Parallelgesellschaften in Deutschland und darüber muss auch gesprochen werden", erklärte er laut dpa. Als Sohn einer deutschen Mutter und eines liberal denkenden türkischen Vaters haben er diese Parallelgesellschaften selbst erlebt. Yorulmaz erklärte weiter, dass sich seine Eltern trennten, als er drei Jahre alt war; deshalb sei er bei der Mutter aufgewachsen und habe eine "eine christlich geprägte Erziehung genossen".
Auf seiner Facebook-Seite lobte Yorulmaz unter anderem die Annäherung der AfD an die Pegida-Bewegung. Er erklärte, er pflichte der sächsischen AfD-Chefin Frauke Petry bei, "dass man der Bewegung ein Ohr schenkt, um sie zu verstehen".
Die Wahl zum Generalsekretär soll am 4. oder 5. Juli während des außerordentlichen Bundesparteitages der AfD in Essen stattfinden. Dort wird sich auch das Schicksal von Bernd Lucke entscheiden, gegen den Petry für den Parteivorsitz kandidieren will.
Die AfD hatte sich zuletzt beim Thema Gleichstellung eindeutig positioniert: So warnte Bernd Lucke Anfang des Monats davor, dass Schwule und Lesben die Ehe "aushöhlen" könnten, wenn ihnen zu heiraten erlaubt werde (queer.de berichtete). Außerdem organisiert die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch die homophoben "Demos für alle" in Stuttgart (queer.de berichtete). (dk)
Das gilt für Migranten.
de.wikipedia.org/wiki/Taras_Borodajkewycz
Und für Einheimische:
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