17 Kommentare
- 06.07.2015, 16:21h
- oh my god! Wie inszeniert und peinlich! Aber sicherlich fallen unsere US-Freunde auf diese Gefühlsduselei rein.
Für mich klingt das wie ein Wahlkampfmärchen um die Stimmen der gay-community einzufangen. Wie durchsichtig! - |
- 06.07.2015, 16:39h
- Hillary Clinton hat im Präsidentschaftswahlkampf 2008 eisern daran festgehalten, dass Schwule und Lesben keine Ehe schließen dürfen sollten.
Erst 2013, als die Meinung der US-Amerikaner zur Eheöffnung die 50%-Marke übersprang, hat sie die Eheöffnung befürwortet, wissend, dass es für ihren Präsidentschaftswahlkampf 2015/2016 ohnehin ohne Belang sein wird, da der US Supreme Court die Sache vorher regeln wird (und Ende Juni 2015 auch geregelt hat).
Jetzt inszeniert sich Hillary Clinton plötzlich als jemand, der angeblich schon immer auf der Seite der Rechte von Schwulen und Lesben gestanden hat. Das macht sie, weil die Stimmung in den USA immer LGBT-freundlicher wird.
Hillary Clinton geht es nicht um die Menschen, sondern um die Macht. Diese Frau hat keine inneren Überzeugungen, für die sie auch gegen die Mehrheitsmeinung stehen würde.
Republikaner sind natürlich noch schlimmer, aber besser wäre ein linkerer Kandidat der Demokraten. Leider gibt es so jemanden nicht.
Das Kalkül der Republikaner ist, die immer noch in weiten Teilen der US-Bevölkerung vorhandene Homophobie zur Mobilisierung der traditionell republikanischen Wähler zu benutzen.
Politik ist ein schmutziges, heuchlerisches Geschäft. Viele Politiker werden mit der Zeit immer machtgeiler und arroganter. In der Politik geht es in erster Linie darum die Sympathien der Menschen zu gewinnen und den Anschein zu erwecken kompetent zu sein. Hat man diesen Ruf erstmal, ist es schon der halbe Sieg. Dann muss man nur noch darauf achten sich nicht zu polarisierenden, strittigen Themen zu äußern, um niemandem vor den Kopf zu stoßen. Besser keine Position als eine Position, die den Menschen vor den Kopf stößt. Wenn ihr jetzt an Merkel denkt, dann habt ihr die korrekte Assoziation. Merkel hat diesen Politikstil des Niemanden-vor-den-Kopf-Stoßens und des Abwartens perfektioniert. - |
- 06.07.2015, 20:28h
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"Aber sicherlich fallen unsere US-Freunde auf diese Gefühlsduselei rein"
Ja und? Es können ja nicht alle wie du masochistisch sein und sich ihrem Gegner anbiedern, indem sie die Republikaner wählen.
Und meinten, sie seien dadurch umso akzeptierter.
" Für mich klingt das wie ein Wahlkampfmärchen um die Stimmen der gay-community einzufangen. Wie durchsichtig!"
Da manche aus der gay-community doof sind und die Republikaner wählen, muss man den Rest eben mobilisieren... - |
- 06.07.2015, 20:44hDüsseldorf
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Hillary Clinton war, ist und wird sicherlich keine Schwulenikone und man erinnert sich sehr wohl an ihre ablehnende Haltung.
Natürlich ist Ihre Kehrtwendung populistisch.
Nichtsdestoweniger dürfte sie die Demokratin mit den größte Chancen sein, die Republikaner zu schlagen.
Und alles was die Republikaner von der Macht fernhält ist gut für uns LBGTTI, die USA und den Rest der Welt. - |
- 06.07.2015, 21:01h
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Das ist nun aber wirklich sehr weit hergeholt.
(1) Clinton hat sich gegenüber HRC erstmals im März 2013 als Proponentin der gleichgeschlechtlichen Ehe "geoutet". Die ersten entsprechenden Umfragewerte, die die 50% überschritten hatten sind aber bedeutend älter, datieren nämlich von einer Gallup-Umfrage Anfang 2011. Da ist absolut 0 Korrelation erkennbar. Wirklich 0.
(2) Clinton hat ihre Kampagne sicher nicht schon 2013 geplant gehabt, allenfalls hat sie vielleicht mit dem Gedanken gespielt, antreten zu wollen. Aber ohne auch nur im Ansatz zu wissen, wer potentielle Gegner sein könnten (es hätte ja sein können, dass das demokratische Feld nicht nur aus dem schrulligen Sanders und dem hölzernen O'Malley besteht sondern aus Leuten wie Cory Booker oder Julian Castro) macht sich niemand die Mühe, mit großen Policy-Shifts ins Blaue hinein aufzuwarten. Zudem hatte Clinton auch noch in der ersten Jahreshälfte 2013 genug damit zu tun, die leidliche Bengasi-Geschichte zu beruhigen, um ihre Legacy als Secretary of State abzusichern.
(3) Weiterhin war 2013 längst noch nicht absehbar, dass das Thema schon bis 2015 oder 2016 vom Tisch sein würde. Bei weitem nicht. Zwar war nach dem Windsor-Urteil klar, wohin die juristische Reise letzthin geht, aber dass wir innerhalb von 2 Jahren eine Grundsatzentscheidung solchen Ausmaßes serviert bekommen war nun wirklich nicht erwartbar. Der SCOTUS hat sich ja zunächst erst gesträubt, überhaupt einen Fall aufzunehmen und der Obergefell-Case war letztlich ja auch nur SCOTUS-Material, weil es letztes Jahr einen Court Split gab. Die Chance, dass der Roberts-SCOTUS sich da elegant aus der Affäre zieht und das mal schön die Einzelstaaten händeln lässt war 2013 aber mehr als realistisch.
(4) Bei dem Foto, um das es hier eigentlich geht, glaube ich nicht, dass Hillary hier irgendwas inszeniert sondern einfach nur, dass sie einem unsicheren Jungen ein paar aufmunternde Worte zusprechen möchte. Wenn die Leute das gut finden und sie damit sympathischer - um so besser. Der Effekt ist der gleiche und niemand verliert bei der ganzen Geschichte.
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Fun fact: Der allseits gefeierte Barack Obama hat sich 2008 auch nur für Civil Unions (und gegen die Eheöffnung) ausgesprochen und seine Meinung erst vier Jahre später (wohlweislich nachdem die zweite Amtszeit schon in trockenen Tüchern und der Kongress ohnehin hoffnungslos verloren war) abgeändert. Trotzdem wird er allerorten als geradezu historischer LGBT-Heros betrachtet. Dabei waren seine Aussagen noch ein ganzes Stück kerniger:
"I believe that marriage is the union between a man and a woman. Now, for me as a Christian for me for me as a Christian, it is also a sacred union. Gods in the mix."
www.politico.com/news/stories/0512/76109_Page2.html#ixzz3f8h
9i3m9 - |
- 06.07.2015, 21:31h
- Und um das mal abseits von reinen, singulären Zustimmungsbekundungen zu einem Einzelthema zu betrachten: Hillary war der LGBT-Bewegung immer gewogen und immer eine starke Alliierte, auch als sie sich damals als Senatorin von New York "nur" für Civil Unions ausgesprochen hat. Zu der Zeit war das kein kleines Ding und alles andere als ein risikoloser politischer Move. Dass es innerhalb so weniger Jahre eine so rasante politische und gesellschaftliche Entwicklung geben würde konnte kaum jemand ahnen. In jedem Fall hat sie es sicher nicht verdient, sich für ihre Lernfähigkeit angreifen lassen zu müssen - wichtig ist einzig, was sie heute vertritt.
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- 06.07.2015, 22:33h
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Danke für deine beiden tollen Kommentare. Dem kann ich mich zu 100% anschließen. - |
- 07.07.2015, 03:20h
- Sorry, mein Bauchgefühl sagt mir, die Aktion ist gefakt.
Ansonten tut mir jeder Leid in einem hochkranken Land wie Amerika leben zu müßen.
Rassistisch, homophob, kriegssüchtig und krankhaft ausspähend. - |
- 07.07.2015, 10:28h
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Entspann Dich:
www.youtube.com/watch?v=Y7SEgceOKK4
Cool! - |
Clinton hat ihre Meinung erst 2013 (!) geändert hat, als es für sie ohne jedes politisches Risiko war. Wir sollten wissen wer unsere Heldinnen und Vorkämpferinnen sind, Clinton gehört jedenfalls nicht dazu.