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Staatshomophobie in Russland
Putin-Partei stellt Hetero-Flagge vor

Mit dieser Flagge will es die Partei von Staatspräsident Wladimir Putin Homosexuellen zeigen
- 9. Juli 2015, 11:02h 2 Min.
Als Warnung vor dem "Homo-Fieber" kreiert die russische Regierungspartei eine Flagge, die heterosexuelle Familien repräsentieren soll.
Anlässlich des Familientages hat die Partei "Einiges Russland" am Mittwoch eine Fahne für Heterosexuelle vorgestellt. Die blaue Fahne zeigt zwei Eltern, die drei kleine Kinder an den Händen halten. Darunter steht auf Russisch der Hashtag: "Eine echte Familie".
Die neue Fahne orientiert sich am Logo der "Manif pour tous"-Bewegung aus Frankreich, die 2013 mit teils gewalttätigen Protesten gegen die Öffnung der Ehe gekämpft hatte (queer.de berichtete). Ähnliche Fahnen werden auch bei der homophoben "Demo für alle" in Stuttgart verwendet. Die russische Version unterscheidet sich lediglich dadurch, dass ein Kind mehr abgebildet ist.
Laut dem Moskauer Vize-Parteichef Andrej Lisowenko entwickelte die Putin-Partei die Fahne als Reaktion auf die Öffnung der Ehe in den Vereinigten Staaten vor zwei Wochen (queer.de berichtete). "Das ist unsere Antwort auf die gleichgeschlechtliche Ehe, diese Verspottung des Konzepts von Familie", sagte Lisowenko der Tageszeitung "Iswestija". "Wir müssen zu Hause vor diesem Homo-Fieber warnen und traditionelle Werte in unserem Land unterstützen."
Verbot der Regenbogenfahne gefordert

Vorbild für die Fahne in Russland war das Symbol der französischen "Manif pour tous"-Bewegung
Lisowenko hatte bereits Ende Juni ein Verbot der Regenbogenflagge in Russland gefordert; dieses sollte auch die Nutzung auf allen in Russland abrufbaren Webseiten umfassen. Grund für den Vorstoß gegen das sechsfarbige Symbol war, dass die Flagge nach der amerikanischen Ehe-Öffnung in vielen Facebook-Profilen aufgetaucht ist. Lisowenko warf Washington vor, damit eine neue Art von Kriegsführung gegen das moralische Russland begonnen zu haben: "Die Vereinigten Staaten müssen völlig verrückt geworden sein und nun bedroht dieser Homo-Wahn die ganze zivilisierte Welt."
Die staatliche Medienaufsicht Roskomnadsor hatte bereits letzten Monat damit gedroht, amerikanische Webdienste wie Facebook, Twitter und Google in Russland zu verbieten, sollten sie weiterhin "illegale" Seiten ausliefern. (dk)















Da kann man sich nur übergeben.