Wentworth drohen bis zu 53 Jahre Haft
Eine Jury sah es als erwiesen an, dass der Star aus Schwulenpornos einen reichen Unternehmer mit einer Outing-Drohung erpresst hat.
Der Anfang März in Los Angeles verhaftete men.com-Pornostar Jarec Wentworth (bürgerlich: Teofil Brank) ist am Donnerstag von einer Jury in Los Angeles schuldig gesprochen worden, einen einflussreichen Unternehmer mit ihrer Beziehung erpresst zu haben. Dem 25-Jährigen drohen bis zu 53 Jahre Haft.
Insgesamt sah die Jury sechs Straftaten erfüllt, das Straßmaß wird voraussichtlich im September festgelegt. Wentworth hatte den mittlerweile im Prozess benannten Unternehmer Donald Burns um ingesamt rund 1,5 Millionen US-Dollar erleichtern wollen.
Die Jury sah es als erwiesen an, dass Donald Burns, der eine Telekommunkationsfirma besaß und großzügiger Spender der republikanischen Partei ist, mit einer Öffentlichmachung ihrer Beziehung gedroht hat, um unter anderem Geld, einen Sportwagen und eine Eigentumswohnung zu erpressen.
"Ich will ein neues Auto"
Wentworth war im März verhaftet worden, nachdem Burns die Polizei selbst informiert hatte (queer.de berichtete). Im Wagen des Pornodarstellers wurde eine mit scharfer Munition geladene Waffe gefunden.
Im Polizeibericht wurden unter anderem SMS-Nachrichten von Wentworth an den damals noch ungenannten Multimillionär erwähnt, in denen es hieß: "Ich will ein neues Auto, ein Motorrad und beide Hände voller Geld. Dann lasse ich dich in Frieden".
Der Pornostar selbst hatte sich verteidigt, Burns habe ihm die Gefälligkeiten aus eigenen Stücken angeboten, nachdem dieser ihn vergewaltigt habe (queer.de berichtete). Das hatte der Unternehmer später bestritten, was die Jury ihm offenbar glaubte.
Prozess aus der Welt der Doppelmoral
Der Prozess fand reges Interesse in US-Medien, da er auch Doppelmoral verdeutlichte. So kam heraus, dass Burns, der für zahlreiche republikanische Politiker spendete (allerdings auch 400.000 US-Dollar an eine Kampagne gegen das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in Florida gab), eines seiner Anwesen für einen schwulen Porno-Dreh zur Verfügung stellen wollte und auf Sex-Parties den Kontakt zu anderen männlichen Pornostars suchte.
Im Prozess beschuldigte ein anderer Pornodarsteller, Justin Griggs, auch einen sehr bekannten anderen Multimillionär und Musik- und Filmproduzenten, eine Beziehung mit ihm geführt und ihn mit teuren Geschenken wie einer umfassenden Zahnbehandlung begünstigt zu haben. Obwohl nicht mehr als ein Gerücht und strafrechtlich irrelevant, wurde diese Geschichte über den offen schwulen Mann in Medien weit verbreitet.
Wentworth wurde als Darsteller für das Pornolabel "Sean Cody" bekannt und war zum Zeitpunkt der Verhaftung exklusiv beim Label "Men.com" unter Vertrag. In Medienberichten ist davon die Rede, dass er eine Freundin hatte.