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Debatte um Ehe für alle
Russisch-orthodoxe Kirche lobt Merkel

Die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, das zentrale Gotteshaus der Russisch-orthodoxen Kirche
- 18. Juli 2015, 14:43h 2 Min.
Der Einsatz der Kanzlerin gegen die rechtliche Gleichstellung von Homo-Paaren sei ein unerwartetes Zeichen gegen von westlichen Medien aufgezwungene "unmoralische Ideen".
Der Sprecher des Moskauer Patriarchats, Wladimir Legoida, hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Einsatz gegen eine Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben gelobt.
Zu ihrem Interview mit dem Youtube-Star LeFloid, das auch in Russland einige Aufmerksamkeit fand, sagte Legoida, Merkels Äußerungen zur "Unterstützung für die traditionelle Familie" seien wie ein "Blitz aus dem Regenbogen-Himmel" der westlichen Medien gekommen.
Ansonsten zeigten westliche Medien "leider ein Bild ihrer Gesellschaften, das die Möglichkeit ausschließt, dass jemand gegen die sogenannte 'Homo-Ehe' sein könnte", meinte Legoida. Dabei sei Meinungsfreiheit ein Wesensmerkmal moderner Gesellschaften. So bräuchten Menschen Schutz, die öffentlich nicht mit "unmoralischen Ideen über das Wesen der Ehe und der Familie übereinstimmen, die in das Leben der Menschen in vielen Länder mit Gewalt eingeführt wurden".
Homophobe Stimmungsmache

Merkels Interview hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. In manchen Ländern wurden Merkels Äußerungen zur Ehe als rückständig aufgefasst, in anderen nicht.
In dem am Montag veröffentlichten Interview hatte Merkel gesagt, dass für sie die Ehe weiterhin eine Verbindung aus Mann und Frau sei (queer.de berichtete). Wenige Tage später hatte sie diese Ansicht in einem Gespräch mit Schülern wiederholt und dabei betont, dass die Gesellschaft in dieser Frage gespalten sei (queer.de berichtete).
Die russisch-orthodoxe Kirche gilt als Mit-Antreiber der Homophobie in Russland. Patriarchatssprecher Legoida hatte etwa den ESC-Sieg von Conchita Wurst als "Absage an die christliche Identität der europäischen Kultur" und "kulturelle Legitimierung von Lastern in der modernen Welt" gegeißelt. Was die Bibel als "Abscheulichkeit" bezeichne, dürfe nicht verharmlost werden.
Zusammen mit der homophoben russischen Staatspolitik und Propagandasendungen einiger Staatssender über ein "Gayropa" hat die Kirche so homophobe Einstellungen in der Gesellschaft verstärkt. Umfragen zeigen immer wieder, dass die Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transgendern seit Jahren abnimmt (queer.de berichtete). (nb)















Befangen im deutschen Sonderweg und gegen den westlich-demokratischen Gleichheitswahn gerichtet auf Seiten der 'orientalischen Despotie' Russlands.
Russische Seele und deutschen Herrenmenschentum traut vereint.