https://queer.de/?24241
Kein Stand in Hamburg und Braunschweig
LSU will bei CSDs nicht mehr Kopf für CDU hinhalten

Frust bei der LSU Nord: Mutti lässt ihre "GAYle Truppe" im Stich
- 22. Juli 2015, 08:35h 2 Min.
Die Lesben und Schwulen in der Union sind es leid, wegen der homofeindlichen Politik angefeindet zu werden. Die Gruppe verzichtet deshalb bei CSDs im Norden auf einen Stand.
Der Regionalverband Nord der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) hat am Mittwochvormittag angekündigt, in diesem Jahr auf einen Stand bei den CSDs in Hamburg und Braunschweig zu verzichten. Grund ist die ablehnende Haltung der Mutterpartei beim Thema Gleichstellung von Schwulen und Lesben. "Die Mitglieder der LSU Nord haben schlicht kein Einsehen mehr für die zögerliche Haltung der Bundes-CDU zur Gleichstellung von Eingetragener Lebenspartnerschaft und Ehe, um dann für diese Haltung auf den CSDs vor Ort gescholten zu werden", erklärte LSU-Nord-Chef Christian Röbcke-Gronau.
Er bedauere, dass die "vielen Unionsanhänger in der Community" dieses Jahr keinen eigenen Anlaufpunkt bei CSDs in Norddeutschland erhalten würden. Man werde aber Orts- und Stadtverbände sowie CDU-Abgeordnete unterstützen, wenn diese bei CSDs präsent sein wollen. "In Oldenburg hat das durch Eigeninitiative des CDU Stadtverbands und des dortigen [CDU-Studentenverbandes] RCDS hervorragend funktioniert."
LSU will in der CDU weiterhin für Ehe-Öffnung werben
Röbcke-Gronau betonte aber, dass viele Christdemokraten im Bundestag eine weitere Gleichstellung von Lebenspartnerschaften und Ehen befürworteten, beispielsweise Sabine Sütterlin-Waack, Jürgen Klimke oder Rüdiger Kruse. Nach den positiven Signalen aus Irland und den USA werde die LSU weiterhin "mit besten Kräften" daran arbeiten, die Parteifreunde zu überzeugen.
Auf CSDs hatte die LSU oft einen schweren Stand. Vor der Bundestagswahl 2013 warf der CSD Deutschland e.V. CDU/CSU "öffentliche Hetze" gegen Schwule und Lesben vor und brachte einen Ausschluss der Union von den Demonstrationen ins Spiel (queer.de berichtete). Besonders in der Hauptstadt Berlin kam es danach zum Streit zwischen LSU und CSD-Organisatoren (queer.de berichtete).
In diesem Monat hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wiederholt deutlich gemacht, dass sie die rechtliche Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ablehne (queer.de berichtete). (dk)
Links zum Thema:
» Homepage der LSU Nord














