Ob dieses Häschen hetero ist, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich nicht... (Bild: flickr / Pelle Sten / by 2.0)
Viele Heterosexuelle sind bei der CSD-Parade in der schwedischen Hauptstadt dabei, um sich für gleiche Rechte zu engagieren und zu feiern.
Im vergangenen Jahr waren 43 Prozent der Teilnehmer der CSD-Parade Stockholms heterosexuell. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Universität von Göteborg, berichtet das "Svenska Dagebladet".
Die Soziologen Mattias Wahlström, Abby Peterson and Magnus Wennerhag hatten dazu Menschen befragt, die bei der Pride-Parade 2014 teilgenommen haben. Die Untersuchung ist Teil einer größeren Studie, in der die Unterschiede zwischen CSDs in sechs verschiedenen europäischen Ländern dargestellt werden sollen. Als erstes Ergebnis teilten die Forscher mit, dass der Hetero-Anteil in der schwedischen Hauptstadt weit höher sei als in der britischen: In London seien ihren Angaben zufolge nur 16 Prozent der Teilnehmer heterosexuell.
In Stockholm gibt es außerdem einen höheren Frauenanteil: Sechs von zehn Teilnehmenden sind den Zahlen zufolge weiblich. Mehr als 80 Prozent aller Teilnehmer sind in Schweden geboren worden. Altersmäßig war die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen am präsentesten: Ihnen gehörten 42 Prozent der Teilnehmer an. 35 Prozent waren 29 Jahre oder jünger.
Kaum Rechtspopulisten und Christdemokraten beim CSD
Der diesjährige CSD in Stockholm ist am Montag gestartet und endet am Samstag mit der Parade. Zuletzt sorgte in der schwedischen Hauptstadt ein Politiker der rechtspopulistischen Partei "Schwedendemokraten" für Aufregung, weil er für Mittwoch eine "Pride" genannte Demonstration durch Viertel mit einem hohen Anteil muslimischer Einwanderer angekündigt hatte (queer.de berichtete). LGBT-Aktivisten bezeichneten dieses Vorhaben als rassistische Provokation, mit der zwei Minderheiten gegeneinander ausgespielt werden sollten.
Unter den CSD-Besuchern dürfte es ohnehin nicht viele Anhänger der Rechtspopulisten geben: Laut der Studie gab es praktisch keine Anhänger der "Schwedendemokraten" auf dem CSD. Auch die Christdemokraten, die im Reichstag 2009 als einzige Partei gegen die Ehe-Öffnung für schwule und lesbische Paare stimmten, waren nicht vertreten. Dagegen entschieden sich mehr als die Hälfte der Befragten für die sozialdemokratische Kleinpartei "Feministische Initiative" und für die sozialdemokratische Arbeiterpartei, die derzeit mit den Grünen eine Minderheitsregierung anführt. (dk)