Die Caritas erlaubt einer lesbischen Hortleiterin, an ihren alten Arbeitsplatz zurückzukehren (Bild: dierkschaefer / flickr / by 2.0)
Der katholische Wohlfahrtsverband gibt einer lesbische Hortleiterin in Bayern ihren Job zurück, den sie zuvor wegen ihrer Homosexualität abgeben musste.
Der Direktor des Münchner Caritasverbandes, Hans Lindenberger, hat am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur epd erklärt, dass eine lesbische Frau die Leitungsposition in einem Hort der katholischen Organisation in Holzkirchen (Landkreis Miesbach) behalten darf. Erst im April war bekannt geworden, dass die Frau ihren Job aufgeben musste, weil sie sich mit ihrer Freundin verpartnern wollte und sie dies dem Arbeitgeber mitgeteilt hatte (queer.de berichtete).
Beide Seiten hatten sich zunächst darauf geeinigt, dass das Arbeitsverhältnis zum 31. Juli endet. Lindenberger erklärte nun, die Frau werde nach einem schon länger geplanten Urlaub Anfang Dezember wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Als Grund für den Meinungswandel nannte er das reformierte Arbeitsrecht der katholischen Kirche, das Anfang Mai verkündet worden ist (queer.de berichtete).
Demnach müssen verpartnerte Arbeitnehmer bei Caritas und Co. nicht mehr gefeuert werden. Zuvor war es automatisch als "schwerweigender Loyalitätsverstoß" gewertet worden, wenn sich ein Schwuler oder eine Lesbe auf dem Standesamt verpartnert. Allerdings können Homosexuelle auch nach dem neuen Kirchenrecht weiter vom katholischen Arbeitgeber gefeuert werden, wenn sie ein "erhebliches Ärgernis" darstellen oder wenn sie als Lehrer oder Gemeindevorstände arbeiten. In diesen Beriechen gelten weiter "erhöhte Loyalitätserwartungen".
Über die Lösung des aktuellen Konflikts zeigte sich Lindenberger erfreut und betonte, dass das Beschäftigungsverhältnis praktisch nie beendet worden ist. Er lobte, dass sich die Frau stets loyal verhalten und es nie Probleme gegeben habe.
Das Erzbistum München und Freising will wie die meisten der Bistümer am 1. August das neue Arbeitsrecht in Kraft setzen. Nur vier der 27 katholischen Bistümer lehnen die Umsetzung zu diesem Stichtag ab (queer.de berichtete).
Die Kirche beschäftigt derzeit über 700.000 Mitarbeiter in Deutschland. Die meisten dieser Arbeitsplätze werden teilweise oder ganz aus Steuergeldern und anderen allgemeinen Abgaben bezahlt. Dennoch haben diese Mitarbeiter weniger Rechte – so können sich Schwule und Lesben etwa nicht auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz berufen, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz diskriminiert oder gekündigt werden. Der Lesben- und Schwulenverband rät deshalb lesbischen und schwulen Mitarbeitern, eine eventuelle Verpartnerung vor dem Arbeitgeber geheim zu halten. (dk)
Das wird die notorischen Atheisten in diesem Forum aber sicher nicht davon abhalten, weiterhin Kübel von Dreck über die katholische Kirche zu schütten....