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Im Palais de Justice de Dakar wurde Tamsir Jupiter Ndiaye am Freitag verurteilt (Bild: Wiki Commons / Peter F. Smith / CC-BY-SA-3.0)
- 1. August 2015, 14:07h 1 Min.
Wegen homosexueller Akte wurde der bekannte senegalesische Kolumnist Tamsir Jupiter Ndiaye am Freitag in der Hauptstadt Dakar zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Gleichgeschlechtlicher Sex wird in dem westafrikanischen Land nach Paragraf 319 des Strafgesetzbuches mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet. Ndiaye saß bereits von 2012 bis 2013 wegen seines Schwulseins im Gefängnis.
Der Journalist war im Juni festgenommen worden, als ein junger Mann ihm öffentlich eine Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Ndiaye wurde deshalb von einem wütenden Mob durch Dakar gejagt, bis er in einem Polizeirevier Schutz suchte.
Senegal ist ein mehrheitlich muslimisches Land mit rund 13 Millionen Einwohnern. Der Staat hat in der Vergangenheit immer wieder Menschen wegen gleichgeschlechtlicher Beziehungen verurteilt. Zudem sollen mehrfach auf Friedhöfen die Leichen von mutmaßlichen Homosexuellen ausgegraben und bespuckt worden sein (queer.de berichtete). Bei einer 2013 durchgeführten Umfrage gaben 96 Prozent der Senegalesen an, dass ihre Gesellschaft Homosexualität nicht akzeptieren dürfe. (cw)
