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Umfrage der Uni Münster
Sieben von zehn Katholiken für Segnung von Homo-Paaren

Viele deutsche Katholiken stehen bei Homo-Fragen offenbar den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz näher als ihrem Bischof (Bild: flickr / Strange de Jim / by 2.0)
- 19. August 2015, 15:00h 2 Min.
Während Bischöfe gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben Stimmung machen, findet das katholische Fußvolk in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare gar nicht so bedrohlich.
70 Prozent der befragten Katholiken in Deutschland sprechen sich für eine Anerkennung und Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aus. Das ist nach dpa-Angaben das Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage einer Forschergruppe der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, die am Mittwoch vorgestellt wurde.
Die Wissenschaftler hatten im Vorfeld der für Oktober geplanten Familiensynode fast 7.900 Menschen in Deutschland nach ihrer Meinung zu umstrittenen Themen in der Kirche befragt. Auch eine geringere Anzahl an Katholiken aus 41 anderen Ländern wurde um ihr Meinungsbild gebeten.
In Deutschland halten viele Katholiken mehrere Punkte in der Doktrin ihrer Glaubensgemeinschaft für überholt: So wollen fast neun von zehn Befragten Geschiedene und Wiederverheiratete nicht von der Kommunion ausschließen.
87 Prozent der Befragten wollen zudem Priesterinnen zulassen und 85 Prozent sprechen sich für ein Wahlzölibat aus. Viele der Befragten gaben nach Angaben der Forscher zudem an, dass sie die Kirchenleitung für weltfremd hielten.
Dabei betonten die Wissenschaftler, dass sie nicht kirchenferne Katholiken gefragt hätten: Vier von fünf der Befragten gaben an, dass sie mehr als einmal im Monat in die Kirche gehen würden.
Bei Homo-Themen sieht es allerdings in vielen katholischen Ländern anders aus: So gebe es gerade in Polen, Südeuropa und Brasilien Widerstand gegen die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren, erklärten die Forscher.
Auch ZdK fordert Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren
Katholische Laien und auch mehrere katholischen Theologen in Deutschland haben sich wiederholt für einen anderen Umgang der Kirche mit Homosexuellen ausgesprochen. So forderte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) erst im Mai die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren (queer.de berichtete).
Die deutsche Kirchenführung setzt trotz ihrer Schäfchen aber bei Homo-Rechten auf Ablehnung: So erklärten mehrere Bischöfe, darunter auch Kardinal Marx, der Chef der deutschen Bischofskonferenz, dass die vom ZdK geforderte Segnung von Homo-Paaren "nicht akzeptabel" sei (queer.de berichtete).
Die Arbeit der Homo-Gegner zeigt Wirkung: Eine von vielen Bischöfen unterstützte Petition, in der Papst Franziskus aufgefordert wird, an der bedingungslosen Ablehnung von Homo-Paaren festzuhalten, wurde weltweit bereits fast eine halbe Million Mal unterzeichnet (queer.de berichtete). (dk)















dr-stephan-goertz/
www.herder.de/buecher/details?k_tnr=33273
Buch "Wer bin ich, ihn zu verurteilen"
Ebenso haben rk Theologen um dem Theologieprofessor Stephan Goertz aktuell ein gutes reformorientiertes Buch veröffentlicht.
Insbesondere in der rk Theologenprofessorengruppe an den deutschen, österreichischen, schweizerischen, britischen als auch französischen Universitäten gibt es eine sehr vorherrschende rkTheologieprofessorenmeinung, die Reformen fordert.
Dies war schon 2011 im Theologenprofessorenmemorandum "Kirche 2011: Notwendige Reformen" zu sehen und nachzulesen, wo unter anderen die rk theologische Anerkennung und Akzeptanz homosexueller Paare gefordert wurde. Gelebte Sexualität unter diesen Paaren solle nicht länger sündhaft bewertet werden.
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Auch diese aktuelle Umfrage in Deutschland zeigt, wie massiv mittlerweile selbst in der Gruppe der rk Kirchgänger Reformen in der Sexualmorallehre, bei der Frauenordination und einem Wahlzölibat gefordert werden.