Jischai Schlissel in Polizeigewahrsam
Jischai Schlissel, der beim Jerusalem Pride aus Homo-Hass ein 16-jähriges Mädchen getötet und mehrere weitere Personen verletzt hatte, muss sich wegen Mordes verantworten.
Die Staatsanwaltschaft von Jerusalem hat den ultraorthodoxen Gewalttäter Jischai Schlissel am Montag wegen vorsätzlichen Mordes sowie wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Mordes in sechs Fällen angeklagt.
Die Anklage hatte sich verzögert, da Schlissel zunächst in einer psychiatrischen Klinik auf Zurechunungsfähigkeit untersucht werden musste. Außerdem kam es zu Verzögerungen, weil er sich weigerte, einen Anwalt zu nehmen, da er das weltliche Gericht nicht anerkenne.
Der 50-Jährige hatte Ende Juli mit einem Messer CSD-Besucher in Jerusalem attackiert und sechs Menschen schwer verletzt (queer.de berichtete). Eines der Opfer, die 16-jährige Shira Banki, starb drei Tage nach dem Angriff im Krankenhaus (queer.de berichtete).
Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass Schlissel kaltblütig und ohne Provokation vorgegangen sei.
Schlissel: CSD-Organisatoren tragen Schuld an Tod der 16-Jährigen
Bei der Anklageerhebung machte Schlissel die CSD-Organisatoren für den Tod des 16-jährigen Mädchens verantwortlich: "Die Pride-Parade muss gestoppt werden, damit die Seele von Shira Banki in den Himmel aufsteigen kann", erklärte er nach Angaben der "Times of Israel". "Wenn man ihre Seele als wichtig erachtet, muss die Gotteslästerung beendet werden. Diese Paraden werden harte Konsequenzen gegen Israel zur Folge haben."
Die Attacke war bereits der zweite derartige Angriff Schlissels auf eine CSD-Parade: Der damals im Westjordanland lebende Mann hatte bereits im Jahr 2005 Besucher des Jerusalem Pride mit einem Messer attackiert und dabei drei Menschen verletzt (queer.de berichtete). Für diesen Angriff war er wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Anfang Juli 2015 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen – nur drei Wochen, bevor er wieder Menschen auf dem CSD attackierte.
Kurz nach seiner Entlassung hatte Schlissel bereits Flugblätter verteilt, in denen er zum Widerstand gegen die CSD-Parade aufrief. In einem Flyer hieß es: "Es ist die Pflicht eines jeden Juden, […] diese große Schändung Gottes zu stoppen, die am nächsten Donnerstag geplant ist. Es ist die Pflicht, diese Parade der Sünde zu stoppen; koste es, was es wolle." Nach dem Angriff wurde auch Kritik an der Polizei laut, weil diese Schlissel nicht überwachen ließ, obwohl eine weitere Attacke vorhersehbar gewesen sei. (dk)
Der war ja schonmal wegen homophobem Terror im Knast und kaum kommt er raus, macht er damit weiter.
Das zeigt, dass man den nie mehr auf die Menschheit loslassen darf.