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Zwei Ex-Kollegen im Live-TV erschossen

USA: Attentäter beklagte Homophobie und Rassismus


Der mutmaßliche Attentäter hatte als Reporter beim Lokalsender gearbeitet

  • 27. August 2015, 09:58h 30 2 Min.

Der Schütze von Virginia erklärt in einem Manifest, er sei als Schwuler und Schwarzer vom Sender diskriminiert worden.

Ein unglaubliches Verbrechen schockiert Amerika: Ein früherer Mitarbeiter des Lokalsenders WDBJ7 aus Roanoke (Virginia) hat am Mittwochmorgen gegen 6.45 Uhr Ortszeit während einer Live-Übertragung die 24-jährige Reporterin Alison Parker und den 27-jährigen Kameramann Adam Ward erschossen. Der mutmaßliche Täter, Vester Lee Flanagan, beging am frühen Nachmittag offenbar Selbstmord, nachdem ihn die Polizei auf einer Autobahn verfolgt hatte.

Flanagan hatte 2012 und 2013 unter dem Namen Bryce Williams als Multimediareporter für den Sender gearbeitet. Als er entlassen wurde, sei er so sauer gewesen, dass Polizeibeamte ihn hinauseskortieren mussten, berichteten jetzt Medien.

In einem 23-seitigen Manifest, das der 41-Jährige kurz nach der Tat an ABC News gefaxt hat, beschuldigt er seinen früheren Arbeitgeber, ihn wegen seiner schwarzen Hautfarbe und seiner Homosexualität diskriminiert zu haben. Auch gegen die beiden getöteten Mitarbeiter hatte er eine persönliche Abneigung, wie er in seinem inzwischen geschlossenen Twitter-Account schrieb. Dort hieß es: "Alison hat sich rassistisch geäußert" und "Adam hat mich bei der Personalabteilung gemeldet, nachdem er einmal mit mir gearbeitet hat." Im Manifest behauptet er, besonders von schwarzen Männern und weißen Frauen diskriminiert worden zu sein.

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"Ihr wollt einen Rassenkrieg?"

In dem Schreiben erklärte Flanagan, dass das Attentat gegen eine schwarze Kirche in Charleston (South Carolina) Mitte Juni das Fass zum Überlaufen gebracht habe. "Ihr wollt einen Rassenkrieg? Dann könnt ihr ihn haben", soll er in dem Fax geschrieben haben.

US-Medien berichten, dass der mutmaßliche Täter bereits vorher Rassismus im Job beklagt hatte. So verklagte er im Jahr 2000 einen Sender aus Tallahassee (Florida), weil Kollegen ihn als Affen diffamiert hätten. Am Ende einigten sich beide Parteien außergerichtlich.

Politisch gibt es nun wieder eine Debatte über die liberalen Waffengesetze in den USA. Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton erklärte kurz nach dem Attentat, die Gesetze verschärfen zu wollen.

In sozialen Netzwerken oder den Kommentarforen von Nachrichtenseiten gibt es aber auch viele rassistische und homophobe Kommentare. So fordern mehrere Leser der Website des konservativen "Fox News Channel", dass jetzt der Zugang zu Waffen für Schwarze und Schwule eingeschränkt werden sollte. (dk)

Youtube | CNN gedenkt der beiden getöteten Mitarbeiter

#1 psychoterrorAnonym
  • 27.08.2015, 12:04h
  • bin gar nicht überrascht, schwule afroamerikaner ist eine gruppe die auf ablehnung oft trifft, die werden z.b. in der schwulen szene auch diskriminiert.

    übrigens ist auch das thema psychoterror bei gleichgeschlechtlichen paaren immer noch tabuisiert und wird viel zu oft hinter den lustigen farben des regenbogens versteckt.
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#2 NeddiAnonym
  • 27.08.2015, 12:09h
  • Man erschießt nicht zwei wehrlose Menschen vor laufender Kamera weil man sich "diskriminiert" fühlt! Ende der Diskussion, sorry!
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#3 FelixAnonym
  • 27.08.2015, 12:15h
  • >>> Auf sozialen Netzwerken oder Nachrichtenseiten gibt es aber auch viele rassistische und homophobe Kommentare. So fordern mehrere Leser der Website des konservativen "Fox News Channel", dass jetzt der Zugang zu Waffen für Schwarze und Schwule eingeschränkt werden sollte. <<<

    Der Waffenzugang sollte für ALLE eingeschränkt werden. Dass sich in den USA jeder Depp einfach so eine Waffe kaufen kann, ist ein Unding.

    Die Waffenindustrie ist einer der größten Wirtschaftszweige der USA und hat entsprechende politische Macht. Aber es gibt ja regelmäßig Verbrechen, Amokläufe, Unfälle, etc. die ohne diese laschen Waffengesetze niemals passiert wären.
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