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Das grafische Design der Umfrage zeigt Symbole zahlreicher Bevölkerungsgruppen, die mit Diskriminierungen zu kämpfen haben
- 1. September 2015, 04:30h 2 Min.
Die Antidiskriminierungsstelle bittet um Teilnahme an einer Onlinestudie zu selbst erlebten oder beobachteten Diskriminierungserfahrungen.
Am 1. September hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) die bislang größte Umfrage zum Thema "Diskriminierung in Deutschland" gestartet. Bis zum 30. November können sich alle in der Bundesrepublik lebenden Menschen ab 14 Jahren zu selbst erlebten oder beobachteten Diskriminierungserfahrungen äußern. Teilnehmende können den Fragebogen unter umfrage-diskriminierung.de online ausfüllen oder im Papierformat abrufen.
"Bisher fehlt es in Deutschland an detaillierten Daten zu Diskriminierungserfahrungen. Wir brauchen mehr Informationen, um Betroffenen besser helfen zu können"", erklärte ADS-Leiterin Christine Lüders zum Auftakt der Umfrage. Abgefragt wird auch, welche Auswirkungen Diskriminierungen auf Menschen haben und wie sie damit umgehen. Parallel zur so genannten Betroffenenstudie findet eine repräsentative Telefonbefragung statt.
Erste Ergebnisse werden 2016 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Detaillierte Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sollen 2017 dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden.
Für die Online-Befragung, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) konzipiert wurde, muss man sich etwa 20 bis 30 Minuten Zeit nehmen. Die Teilnahme ist freiwillig. Für die Auswertung wäre es laut ADS jedoch wichtig, dass man möglichst auf jede Frage antwortet. Außerdem sei die Umfrage vollständig anonym: "Alle Daten werden streng vertraulich behandelt."
Die ADS nimmt LGBT-Rechte ernst
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist im August 2006 mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder aufgrund der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. Die ADS, die verwaltungsorganisatorisch dem Familienministerium angegliedert ist, hat etwa 20 Mitarbeiter.
Leiterin der Antidiskriminierungsstelle ist seit 2010 Christine Lüders. Anders als ihre Vorgängerin Martina Köppen setzt sie sich konsequent für LGBT-Rechte ein. Im vergangenen Jahr warnte sie etwa anlässlich der Demonstrationen von Bildungsplan-Gegnern vor einer "neuen Homophobie" in Deutschland (queer.de berichtete).
Immer wieder kritisierte Lüders auch die Bundesregierung. So warf sie ihr zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie vor, seit Jahren eine EU-weite Antidiskriminierungsrichtlinie zu blockieren (queer.de berichtete). Zuletzt warb sie dafür, im Bundestag ohne Fraktionszwang über die Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare abzustimmen (queer.de berichtete). (cw)












Ich bin gespannt was passiert, wenn die Dame feststellt, dass sich einige Minderheiten genau deshalb diskriminiert fühlen, weil sie Homosexuelle nicht diskriminierend dürfen.