Weihbischof Andreas Laun: Menschenrechte nur für Heten!
Der Schwule an sich darf niemals ungestraft schwul sein. Das behauptet zumindest einer der bekanntesten österreichischen Katholiken.
Weihbischof Andreas Laun war am Wochenende der Star eines Ökumenischen Bekenntniskongresses in seiner Heimatstadt Salzburg. Unter dem Motto: "Die gute Schöpfung Gottes und ihre Bedrohung" diskutierten die Teilnehmer über Lieblingsthemen wie den "Genderismus" und den mutmaßlich zerstörerischen Einfluss von Homosexuellen. Auch verabschiedeten sie mit der "Salzburger Erklärung" eine Resolution, in der sie allen Menschen, die nicht in traditionellen Familien leben, den Kampf ansagen. Zu Homosexuellen heißt es konkret:
Was nach Gottes Willen verschieden ist, darf vom Menschen nicht als gleich angesehen und behandelt werden.
Laun gab sogar zu, richtig wütend über die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben zu sein. Bezogen auf die Beugehaft der amerikanischen Standesbeamtin Kim Davis, die sich geweigert hatte, Homo-Paaren Trauscheinen auszustellen, meinte er laut kath.net:
Laun sagte, angesichts solcher Fälle packe ihn eine "heilige Wut". Man dürfe eine sündige Neigung wie Homosexualität nicht zu einem Menschenrecht stilisieren. Der Mensch sei moralischen Gesetzen unterworfen, die er nicht ungestraft übertreten dürfe.
Das ist nicht der erste Ausfall des erzkonservativen Moraltheologen, der bereits seit 20 Jahren Weihbischof von Salzburg ist. In dieser Position macht er am liebsten gegen Schwule und Lesben Stimmung.
So sagte er 2007, dass Homosexuelle "keinen Nutzen für die Allgemeinheit" hätten. Ein Jahr später beschwerte er sich, dass sich zu viele "katholische Schwule" auf dem Deutschen Katolikentag herumtreiben; das sei "skandalös". Daraufhin warf er Homosexuellen vor, wie Muslime zu denken (und das war nicht als Lob gedacht). Grund: Beide Gruppe würden die Konvertierung verbieten.
Auch gehört die Homo-"Heilung" zu seinem Lieblingsthemen. Während die meisten seiner Kollegen inzwischen wissenschaftliche Ergebnisse zur Kenntniss nehmen und junge Schwule und Lesben nicht mehr mit Hilfe von Elektroschocks oder anderen "Therapien" heilen wollen, besteht der österreichische Würdenträger auf seinen Heilungsfantasien: Erst vergangenen Monat hat dafür geworben, dass Menschen aus der Homosexualität "aussteigen".
Ansonsten wird Laun nicht müde, Homosexuelle als generelle Gefahr für die Allgemeinheit darzustellen. So warnte der Geistliche letztes Jahr während des schwelenden Missbrauchsskandals in seiner Kirche davor, dass Schwule und Lesben eher Kinder missbrauchten als Heterosexuelle. (dk)