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Dieser Kommentar auf Facebook löste einen Aufschrei aus - und hatte zahlreiche Folgen für die mutmaßliche Verfasserin

  • 8. September 2015, 18:39h 148 2 Min.

Nach homophoben Äußerungen auf Facebook durchsuchten Beamte in Erfurt und Heilbronn die Wohnungen der Verdächtigen.

Im Fall der von der Aktivistengruppe "Enough is Enough" öffentlich gemachten homophoben Volksverhetzung in der Facebook-Gruppe "Biggest Addbörse 2015" haben Polizeibeamte am Dienstag die Wohnungen zweier Verdächtiger durchsucht.

Sara K. hatte vor gut zwei Wochen in der Gruppe mit rund 26.000 Anhängern offenbar ohne Anlass geschrieben: "Homosexuelle Menschen gehören getötet. Ist ja widerlich". "Enough is Enough" hatte darauf den Vorgang öffentlich gemacht, Strafanzeige gestellt und den Arbeitgeber informiert – die junge Frau war daraufhin aus ihrer Ausbildung in einem Pflegebetrieb entlassen worden (queer.de berichtete). Auch gegen ihren Freund, der ähnliche Hetze veröffentlicht hatte, waren die Aktivisten aktiv geworden, er verlor nach einer Intervention von "Enough is Enough"-Anhängern seinen Ausbildungsplatz bei einem Versandhändler.

"Heute Morgen haben gegen 6 Uhr die Staatsschutzkommissariate der Landeskriminalämter Erfurt und Heilbronn jeweils die Wohnungen der beiden Beschuldigten durchsucht", schreibt nun "Enough is Enough" unter Berufung auf einen Berliner Staatsanwalt. "Dabei wurden diverse Datenträger und Smartphones beschlagnahmt. Die beiden Beschuldigten haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht, sich nicht zu den Tatvorwürfen äußern zu müssen. Jetzt werden die sichergestellten Datenträger ausgewertet."

Gehässige Kommentare und eine Art Entschuldigung

Erst am Wochenende hatte sich Sara K. in der nur für angemeldete Nutzer aufrufbaren Facebook-Gruppe wieder zu Wort gemeldet; erst mit gehässigen Kommentaren, dann mit einer Art Entschuldigung für ihr bisheriges Verhalten. Insgesamt wirkten alle Postings eher wirr.

Das gilt auch für die Äußerungen des Freundes, er hatte unter anderem geschrieben: "ich führe buch über meine morde als wäre ich adolf hitler ich schlage kinder und schwule und mir ist scheißegal was ihr über mich denkt". Auch ausländerfeindliche Postings wurden in seinem Profil entdeckt.

Über das Einschreiten der Staatsgewalt zeigten sich die "Enough"-Aktivisten am Dienstag erfreut: "Europaweit ist die Staatsanwaltschaft Berlin derzeit die einzige Staatsanwaltschaft, die besonderen Bedürfnissen der queeren Community Rechnung trägt und diese Aufgabe mit hoher Sensibilität und geschärfter Aufmerksamkeit wahrnimmt", so der Eintrag der Aktivisten bei Facebook. "Dafür wurde die Staatsanwaltschaft Berlin im Jahr 2013 von der zum Europarat gehörenden 'European Commission Against Racism And Intolerance' positiv gewürdigt."

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    Ergebnis der Umfrage vom 28.08.2015 bis 14.12.2015
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#1 JeeensAnonym
  • 08.09.2015, 20:51h
  • Anscheinend haben Staatsanwaltschaft und Polizei in Berlin sehr viel Zeit und nichts Wichtigeres zu tun. Denn bei aller Ablehnung und Verurteilung dessen, was die beiden geschrieben haben - eine Hausdurchsuchung?! Wohl etwas übertrieben ...
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#2 suspektAnonym
#3 MarcAnonym
  • 08.09.2015, 21:07h

  • "Übertrieben" finde ich das nicht. Oder fändest du es auch übertrieben bei Leuten, die zum Mord an Juden, Behinderten, Christen... aufrufen?
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