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Homo-Gegner jubeln
Kim Davis lässt sich als Heldin feiern

Kim Davis jubelt nach ihrer Freilassung ihren Fans entgegen (links hinter dem Kreuz: Präsidentschaftskandidat Mike Huckabee, rechts: Anwalt Mathew Staver)
- 9. September 2015, 10:40h 3 Min.
In einer bizarren Siegesfeier vor dem Gefängnis jubelten hunderte Menschen Kim Davis zu. Ihr Anwalt verglich unterdessen Homosexuelle mit Kinderschändern.
Wie ein Rockstar wurde Kim Davis am Dienstagnachmittag vor dem Gefängnis in der Kleinstadt Grayson von mehreren hundert jubelnden Anhängern empfangen, nachdem sie fünf Tage lang in Beugehaft gesessen hatte. Zuvor hatte ein Bundesrichter offenbar aufgrund von politischem Druck die Freilassung der 49-Jährigen angeordnet – unter der Bedingung, dass Davis als Standesbeamtin nicht mehr die Ausstellung von Ehescheinen an gleichgeschlechtliche Paare verhindert (queer.de berichtete). Andernfalls drohten ihr "Sanktionen". Derzeit stellen in ihrem Heimatbezirk sechs der sieben Mitarbeiter des Standesamtes Ehescheine aus.
Bei der Demonstration deutete die sichtlich bewegte Davis allerdings an, dass sie als wiedergeborene Christin ihren Kampf gegen die Ehe-Öffnung für Schwule und Lesben weiterführen werde: "Wir dienen einem lebendigen Gott, der immer genau weiß, wo jeder einzelne von uns ist. Übt weiter Druck aus, weil er unter uns ist."
Republikanische Kandidaten stehen hinter Davis

Präsidentschaftskandidat Ted Cruz (links) ließ sich stolz mit Kim Davis ablichten
Auf der Bühne neben Davis stand auch der republikanische Präsidentschaftskandidat Mike Huckabee. Er hatte in den letzten Tagen immer wieder die Verhaftung kritisiert und gefordert, dass Christen das Recht hätten, nicht mit gleichgeschlechtlichen Ehen in Berührung zu kommen. Mit Ted Cruz traf ein weiterer Kandidat der Republikaner die Standesbeamtin und twitterte: "Preiset den Herren, dass Kim entlassen worden ist."
Beide Kandidaten werben insbesondere um evangelikale Wähler und haben aus ihrer Abneigung gegen LGBT-Rechte nie einen Hehl gemacht. Andere Kandidaten, etwa der eher zentristische Ohio-Gouverneur John Kasich, mahnten aber zur Vorsicht. Kasich sagte am Dienstag im Fox News Channel, er befürchte, dass sich insbesondere junge Menschen vom christlichen Glauben abwendeten, wenn die Ehe für alle als einziges religiöses Thema von Bedeutung präsentiert werde. "Es gibt aber Wichtigeres", so Kasich.
Auf der Veranstaltung sprach mit Casey Davis, der nicht mit Kim Davis verwandt ist, ein weiterer Standesbeamter aus Kentucky, der sich weigert, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen. Er kritisierte mit martialischen Worten den Gouverneur von Kentucky, den Demokraten Steve Beshear, weil er erklärt hatte, dass sich die Standesämter in seinem Bundesstaat an alle Bundesgesetze halten müssten – und damit auch an die Ehe für alle. "Ich glaube, [Beshear] ist ein Krieger gegen das Christentum. Ich werde ein Krieger für das Christentum sein. Ich bin es Leid, dass ich – nur weil ich Christ bin – keine öffentlichen Ämter ausüben soll."
Anwalt: Homosexuelle begehen eine "sündige Rebellion gegen Gott"
Kim Davis' Anwalt Mathews Staver, der als Gründungsmitglied der homophoben Juristenorganisation "Liberty Counsel" immer wieder gegen LGBT-Rechte polemisiert, erklärte in einer Radiosendung am Dienstag, dass es christlichen Standesbeamten generell nicht möglich sei, gleichgeschlechtliche Ehen durchzuführen: "Man kann niemanden zwingen, eine Lizenz für eine sündige Rebellion gegen Gott auszustellen", so Starver. Genausowenig könnten Beamte gezwungen werden, "eine Lizenz für Pornografiekonsum oder das Recht, Kinder sexuell zu misshandeln, ausstellen." Staver hatte bereits wiederholt mit absurden Vergleichen für Aufmerksamkeit gesorgt: So hatte er die Verhaftung seiner Mandantin mit Verhaftungen von Juden im Dritten Reich verglichen (queer.de berichtete).
Derweil ist die Nutzung des Liedes "Eye of the Tiger" beim Einmarsch von Kim Davis auf Kritik der Band Survivor gestoßen, die das Lied 1981 für den Film "Rocky 3 – Das Auge des Tigers" geschrieben hatte. Frontmann Frankie Sullivan erklärte via Facebook: "Wir haben Kim Davis nicht die Rechte an 'Eye of the Tiger' gewährt. Ich würde ihr nicht mal die Rechte am Gebrauch vom Charmin gewähren!" Dabei handelt es sich um eine Toilettenpapiermarke. (dk)














Diese Frau bricht das Gesetz, verweigert ihren Job und lässt sich auch noch dafür feiern...
Und es gibt auch Leute, die sie feiern.
Das beweist nur eines:
Wie wahnsinnig und gestört diese Fanatiker sind.