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- 25. September 2015, 12:04h 2 Min.

Rupert Everett spielt in seinem neuen Film einen König (Bild: Concorde Filmverleih)
Von einen Tag auf den anderen hat der schwule 56-Jährige dem Sex abgeschworen, verrät er in einem Interview.
Der englische Schauspieler Rupert Everett hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" (40/2015) erklärt, dass er inzwischen keinen Sex mehr habe. "Es hat mit einem Schlag aufgehört, es interessiert mich nicht mehr. Ich war am Montag noch eine verrückte Sex-Schlampe und am Dienstag schon eine alte Schabracke. Es gab kein Zwischendrin", sagte der zwei Mal für den Golden Globe nominierte Darsteller.
In seiner Heimat gilt Everett als Sex-Experte. Erst im letzten Jahr hatte er für den Fernsehsender Channel Four die Dokumentation "Love For Sale" gedreht, in der er die Prostitutionsindustrie unter die Lupe nimmt.
Deutschland hält der Schauspieler für das Heimatland von sadomasochistischen Praktiken: "Die Deutschen haben es doch erfunden! Wahrscheinlich bekommen die Dominas sogar staatliche Unterstützung bei euch, im Gegensatz zu England", sagte er. "Bei uns behauptet man, es gebe sie nicht". Derweil habe "jedes Dorf eine Domina".
"Ich war einfach out"
Auch zu seinem Coming-out nahm der 56-Jährige Stellung. Er zeigte sich dabei verwundert, dass so viele Menschen ihn für seinen "Mut zum Coming-out" gratuliert hätten: "Aber das hatte nichts mit Mut zu tun – ich war einfach out, für jeden sichtbar. Ich habe mein Leben auf der Jagd einfach genossen." Dazu gehörte auch, dass er mit rasiertem Schädel Skinhead-Treffen im sächischen Leipzig besucht habe. "Denken Sie, ich bin da aus politischen Gründen hin?!", fragte er die "Focus"-Redakteure. "Ich habe schwule Skinheads gesucht."
In der Vergangenheit hat Everett immer wieder mit seinen Aussagen für Kontroversen in der Community gesorgt. So erklärte er, er wolle sich nicht dem heterosexuellen Lebensstil anpassen (queer.de berichtete). Der Ehe-Öffnung in seiner Heimat Großbritannien stand er distanziert gegenüber, weil er schließlich auch heterosexuelle Hochzeiten hasse. Auch die Idee, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder großziehen, findet er abstoßend (queer.de berichtete).
Rupert Everett ist durch Filme wie "Another Country" (1984), "Chronik eines angekündigten Todes" (1987) und "Die Hochzeit meines besten Freundes" (1997) in Hollywood erfolgreich. Allerdings bemängelte er wiederholt, dass offen schwule Schauspieler wie er in der Traumfabrik diskriminiert werden würden (queer.de berichtete). Derzeit macht er eine PR-Tour für seinen neuen Film "A Royal Night – Ein königliches Vergnügen", der am 1. Oktober in die deutschen Kinos kommt. In der britischen Produktion spielt er King George. (cw)














