(Bild: sebwhite / flickr / by-sa 2.0)
In Ägypten sind erneut elf Männer wegen angeblicher Homosexualität festgenommen worden.
Wie die staatliche Zeitung "Al-Ahram" meldet, wurden die Männer am Sonntag in zwei Wohnungen in einem Vorort von Kairo verhaftet. In den Wohnungen sollen auch Sex-Toys gefunden worden sein. Den Verhafteten wird vorgeworfen, sexuelle Dienste über soziale Netzwerke angeboten zu haben. Allerdings haben die Behörden in der Vergangenheit immer wieder von Prostitution gesprochen, wenn sie Männer wegen einvernehmlichem Sex verhaftet haben.
Menschenrechtsaktivisten haben bereits wiederholt die Militärregierung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi für die Verfolgung von Homosexuellen kritisiert. Die Organisation "Egyptian Initiative for Human Rights" (EIPR) erklärte im November letzten Jahres, dass seit der Machtübernahme der Militärs bereits über 150 Menschen wegen ihrer Homosexualität verhaftet worden seien (queer.de berichtete). Es gibt auch Berichte, dass mutmaßliche Homosexuelle in Gefängnissen durch Anal-"Untersuchungen" gefoltert werden.
International sorgte im Dezember 2014 die Verhaftung und öffentliche Bloßstellung von 26 Männern in einem Hammam für Aufsehen – sie sollen sich wegen "homosexueller Orgien" schuldig gemacht haben (queer.de berichtete). Im Januar wurden die Männer von einem Gericht freigesprochen (queer.de berichtete). (dk)
Nieder mit der Militär-Junta