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Das Gericht bestätigte eine hohe Geldstrafe gegen einen offenbar transphoben Barbesitzer (Bild: flickr / Andrew Magill / by 2.0)
- 25. September 2015, 15:09h 2 Min.
Jeden Freitag traf sich eine Transsexuellengruppe in einer Bar in Portland, bis der Besitzer sie nicht mehr dulden wollte. Jetzt erhalten die Vertriebenen Schadensersatz.
Ein Berufungsgericht in Salem (US-Bundesstaat Oregon) hat am Mittwoch entschieden, dass ein Barbesitzer wegen Diskriminierung 400.000 Dollar (350.000 Dollar) an insgesamt elf Transsexuelle zahlen muss. Damit bestätigte das Gericht eine vor zwei Jahren getroffene Entscheidung der Antidiskriminierungsbehörde des Staates Oregon.
Hintergrund sind zwei Anrufe des Besitzers des "P Clubs", einer Bar in der Metropole Portland, an ein Mitglied einer informellen Transsexuellengruppe namens "Rose City T-Girls" aus dem Jahr 2012. Der Besitzer forderte die Mitglieder in den auf einem Anrufbeantworter hinterlassenen Nachrichten auf, nicht mehr in die Bar zu kommen, weil andere Gäste wegen der Transsexuellen fernblieben. Diese Gäste würden annehmen, dass er eine "Tranny-Bar" oder Schwulenkneipe betreibe, so die Begründung. Die Trans-Gruppe hatte zuvor 18 Monate lang die Bar regelmäßig an Freitagabenden besucht.
Verstoß gegen lokales Antidiskriminierungsgesetz
Die Berufungsrichter befanden, dass der Besitzer damit gegen die Antidiskriminierungsrichtlinien des Bundesstaates verstoßen habe. Diese sichern allen Menschen den gleichen Zugang zu Dienstleistungen zu und erwähnen auch die Merkmale sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Außerdem habe eine Untersuchung der Antidiskriminierungsbehörde ergeben, dass sich die "Rose City T-Girls" nicht ungebührlich verhalten und dem Geschäft nicht geschadet hätten.
Der Besitzer kündigte an, er wolle prüfen, ob er Einspruch gegen die Entscheidung einlegen will.
Im April hatte die Antidiskriminierungsbehörde im US-Bundesstaat Oregon ein homophobes Konditoren-Ehepaar aus Portland zu einem Schmerzensgeld von 135.000 Dollar verurteilt (queer.de berichtete). Aaron und Melissa Klein hatten sich im Jahr 2013 geweigert, eine Hochzeitstorte für ein lesbisches Paar zu backen, weil sie als Christen Homosexualität ablehnten.
In den USA gibt es nationale Antidiskriminierungsgesetze, in denen Merkmale wie Rasse, Geschlecht oder Religion erwähnt sind, aber nicht sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität. LGBT sind nur in weniger als der Hälfte der Bundesstaaten geschützt. Ein bundesweites Gesetz ist bislang am Widerstand der republikanischen Partei im US-Kongress gescheitert. (dk)















Das hat nichts mehr mit gerechter Strafe zu tun sondern mit existenzvernichtender Rache.
Das Rechtssystem quer über den Atlantik kann man kaum als solches bezeichnen.