Robert Mugabe nutzt jedes Forum, um seine Abneigung gegenüber Schwulen und Lesben zum Ausdruck zu bringen
Auch im Alter von 91 Jahren hetzt der Staatschef von Simbabwe gegen Homosexuelle – dieses Mal in der Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Der simbabwische Präsident Robert Mugabe hat am Montag bei einer Rede in der UN-Vollversammlung westliche Staaten dafür kritisiert, dass sie die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben als Grundrecht anerkennen. In seiner Rede erklärte der Despot: "Wir lehnen auch Versuche ab, uns 'neue Rechte' zu verschreiben, die unseren Werten, Normen, Traditionen und unserem Glauben widersprechen. Wir sind keine Schwulen! Kooperation und Respekt füreinander wird die Menschenrechte weltweit fördern, nicht Konfrontation, Verunglimpfung und Doppelmoral."
Der Satz "Wir sind keine Schwulen" ist nicht im offiziellen Redeprotokoll (PDF) enthalten, sondern wurde offenbar von ihm spontan eingefügt. Während der Tirade gab es im Plenum Gelächter, aber auch höflichen Applaus.
Obama: Jeder darf mitbestimmen, egal wen er liebt
Im Zentrum der Vollversammlung stand die Syrien-Krise. Am Rande der Veranstaltung trafen sich auch US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin. In seiner Rede sprach Obama auch indirekt das Thema Homosexualität an: Er lobte, dass in seinem Land "jeder Mensch mitbestimmen kann, egal wer er ist, wie er aussieht, wen er liebt – das ist es, was uns stark macht".
Robert Mugabe kontrolliert sein Land seit drei Jahrzehnten mit harter Hand. Der inzwischen 91-jährige ehemalige Freiheitskämpfer gilt als einer der homophobsten Politiker der Welt und hat bereits mehrfach den "Unzuchtsparagrafen" genutzt, um politische Gegner auszuschalten. 1996 ließ er etwa seinen Vorgänger im Präsidentenamt, Canaan Banana, wegen angeblicher Homosexualität verhaften und verurteilen.
Auch rhetorisch geht Mugabe immer wieder gegen Schwule und Lesben vor, die er etwa öffentlich als "schlimmer als Hunde und Schweine" bezeichnete. Bei seiner letzten Vereidigung zum Staatschef nannte er Homosexualität eine "schmutzige Krankheit". Zuvor hatte er im Wahlkampf homosexuellen Menschen mit Enthauptung gedroht (queer.de berichtete).
Wie andere homophobe Staatschefs in Afrika bezeichnet Mugabe Homosexualität immer wieder ein westliches oder europäisches Konstrukt, das Afrika aufgezwungen werde – obwohl es die Briten waren, die als Kolonialherren Ende des 19. Jahrhundert das Homo-Verbot eingeführt hatten. (dk)
Youtube | Die gesamte Rede von Robert Mugabe ("We are not gays" auf 11:20)