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  • 30. September 2015, 10:38h 15 2 Min.


Der einzige Rezensent von "Six Feet Under" beklagt Homo-"Propaganda" in der Serie.

Der Internet-Versandhaus hält an einer Kunden-Rezension fest, obwohl darin Schwule als "ekelhaft" bezeichnet werden.

Lange bevor er als "Dexter" böse Menschen tötete, spielte Schauspieler Michael C. Hall in der Familiensaga "Six Feet Under – Gestorben wird immer" einen schwulen Bestattungsunternehmer. Das stieß offenbar einem Fan der Serie sauer auf: In einer Kritik beim DVD-Verleih von amazon.de lobte ein Mann namens Bernhard zwar die "wunderbare Sendung mit fein gezeichneten Charakteren", hatte aber eine Klage (Rechtschreibfehler nicht korrigiert):

Das einzige was mich stört, ist der pädagogische Zeigefinger, der zeigen soll: " Ja, auch Schwule sind normale Menschen mit normalen Problemen, und Schwul- sein ist total normal und ganz ok. Auch wenn es Millieus gibt, in denen diese Aufaffassung vorherrscht, scheint mir in diesem Fall die Intention nicht vordringlich zu sein, diese Umgebung mglichst realistisch zu schildern, sondern diese Haltung zu propagieren. Ich finde immer noch die Darstellung von Männern, die sich küssen, oder sexuell berühren ekelhaft und schaue weg oder spule weiter.

queer.de-Leser Thorsten war über diese Rezension erbost und wandte sich an den Online-Riesen – die Rezension sei "verletzend und beleidigend". Das sah amazon.de aber anders. In einer E-Mail schrieb der Konzern:

Ich kann Ihre Bedenken nachvollziehen, aber die Rezension entspricht unseren Rezensionsrichtlinien.

Tatsächlich? In diesen Richtlinien heißt es:

Wir erlauben keine Rezensionen, welche Intoleranz gegenüber Menschen bestimmter Identitätsgruppen ausdrücken, also beispielsweise Rasse, Geschlecht, Religion, sexuelle Orientierung und Nationalität.

"Sexuelle Orientierung" ist in den Richtlinien sogar ausdrücklich erwähnt, allerdings ist es für amazon.de offenbar nicht intolerant, küssende Schwule generell als "ekelhaft" zu bezeichnen. Es ist fraglich, ob der Konzern genauso locker mit dieser Rezension umgegangen wäre, wenn sich der Autor über "ekelhafte" Küsse von schwarzen Menschen beschwert hätte oder es als problematisch ansieht, wenn Juden als "normale Menschen mit normalen Problemen" dargestellt werden. (dk)


 Update  17:05h: Nach zahlreichen User-Beschwerden scheint Amazon nun doch gehandelt zu haben: Die homophobe Rezension ist verschwunden.

-w-

#1 Rosa RieseAnonym
  • 30.09.2015, 13:47h
  • Amazon.de ist ein furchtbares Unternehmen, dessen extrem schlechter Ruf völlig in Ordnung geht...ich muss es wissen, denn ich habe selbst mal für den Laden gearbeitet, bis ich nicht mehr wollte bzw. konnte. Übrigens NICHT in einem der Lager, aus denen man die tagtäglichen Horrorgeschichten ja schon gewohnt ist, nein, auch in der Zentrale herrschen unmenschliche Bedingungen, Mobbing, Druck, Kontrolle usw. Der Arbeiter als Wegwerfware, willkommen bei Amazon!
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#2 FelixAnonym
  • 30.09.2015, 13:55h
  • Amazon ist genau wie Facebook:
    zeige eine nackte Brust und Du wirst zensiert. Aber Hasskommentare bleiben stehen.

    Diese ganzen bigotten, prüden US-Konzerne, die uns hier ihre sonderbaren Vorstellungen aufzwingen wollen, werden dann auch noch von vielen genutzt.

    Da die nur die Sprache des Geldes verstehen, bringt es nur etwas, dort nichts mehr zu kaufen und deren Dienste (auch Paypal & Co) nicht mehr zu nutzen. Zumal deren andere Geschäftspraktiken auch sehr dubios sind.
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#3 TaktikAnonym
  • 30.09.2015, 14:04h
  • Antwort auf #1 von Rosa Riese
  • Das dürfte eigentlich auch niemanden wundern...

    Mit astreinen Methoden kann man nicht so schnell so groß werden. Dafür muss man schon Ausbeutung nutzen. Und Herr Bezos wird reicher und reicher...

    Und es ist ja nicht nur das:
    durch die Ausbeutung und das Handeln hart an der Grenze zur Illegalität und darüber hinaus, kann Amazon natürlich Kampfpreise anbieten, die vernünftige Unternehmen oft nicht halten können.

    Und dann läuft halt die alte Strategie ab:
    zuerst macht man die Konkurrenten mit Dumping-Preisen kaputt und wenn man dann Quasi-Monopolist ist, kann man ungehindert jeden Preis verlangen.

    Dann wird es oft noch teurer als vorher. Aber wenn man das geschickt in kleinen Schritten macht, merken die Kunden das nicht mal. Bereits heute bekommt man manche Sachen im stationären Fachhandel preiswerter als bei Amazon. Aber wenn man einmal den Ruf hat, der billigste zu sein, vergleichen viele Leute gar nicht mehr.

    Naja, wenn wirklich so viele Kunden betrogen werden wollen, werden sie halt betrogen...
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