Aaron und Melissa Klein beklagten sich bei einer Veranstaltung des homophoben "Family Research Center" über ihre "Verfolgung"
135.000 Dollar müssen die Kleins an ein lesbisches Paar zahlen, das sie wegen ihrer Homosexualität nicht bedienen wollten – doch jetzt weigern sich die Bäcker auch, die Strafe zu zahlen.
Die Besitzer einer Bäckerei und Konditorei an der Westküste der USA lehnen es laut der Zeitung "The Oregonian" ab, eine angeordnete Strafzahlung an zwei lesbische Frauen zu begleichen. Das Ehepaar Melissa und Aaron Klein, die in der Großstadt Gresham den Laden "Sweet Cakes" betreiben, war im April zur Zahlung von 135.000 US-Dollar verurteilt worden, weil es sich wegen ihres christlichen Glaubens geweigert hatte, für das gleichgeschlechtliche Paar eine Hochzeitstorte zu backen (queer.de berichtete). Die Weigerung widerspricht dem Antidiskriminierungsgesetz des Bundesstaates, nach dem Menschen beim Zugang zu Dienstleistungen nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung benachteiligt werden dürfen.
Die Behörden des Bundesstaates drohen nun mit Pfändung. Sie verweisen auch darauf, dass das Ehepaar öffentlich eine Crowdfunding-Initiative gestartet hat, um die Strafe begleichen zu können. Hier sammelten sie bisher von Homo-Gegnern 515.000 Dollar ein – und damit ein Vielfaches dessen, was sie dem diskriminierten lesbischen Paar schulden.
Die Anwälte der Kleins erklärten, dass ihre Klienten noch einen Einspruch gegen die Entscheidung beim Berufungsgericht von Oregon eingelegt hätten und gerne auf das Urteil warten würden. Auf Medienanfragen sagten sie ferner, dass sie sich nicht weiter zu ihrer "Strategie" äußern wollen.
Behördensprecher: Die Kleins stehen nicht über dem Gesetz
"Es ist schwierig zu verstehen, warum sich die Kleins jetzt weigern, ihre Schulden zu bezahlen", erklärte Charlie Burr, ein Sprecher der Antidiskriminierungsbehörde. "Sie haben das Recht, dass der Fall noch einmal überprüft wird, aber sie haben nicht das Recht, eine rechtskräftige Anweisung zu missachten." Laut seiner Behörde sind die Kleins bereits seit dem 2. Juli mit der Zahlung im Verzug.
Im August hatten die Kleins versucht, ihr Image öffentlich aufzubessern: Sie schickten Torten an zehn verschiedene LGBT-Organisationen – darauf prangte die Aufschrift: "We really do love you!" (queer.de berichtete).
Erst vor einer Woche hatte das Berufungsgericht von Oregon einen Barbesitzer zur Zahlung von 400.000 Dollar an elf Transsexuelle verurteilt, die er wegen ihrer Geschlechtsidentität nicht mehr bedienen wollte (queer.de berichtete). (dk)
Pfänden, aber ganz schnell! Sonst nimmt bald keiner dieser wahnsinnigen theokratischen Faschisten irgendeine richterliche Anordnung noch ernst.