Österreich ist bei Rechten für Schwule, Lesben, Intersexuelle und Transgender auf dem Weg nach oben - und führt Deutschland die LGBT-Version der "Schmach von Córdoba" zu (Bild: flickr / Yellow.Cat / by 2.0)
Laut der neuen ILGA-Liste ist Österreich das LGBT-freundlichste deutschsprachige Land – die Bundesrepublik befindet sich in Europa nur noch auf Rang 15. Auch an der Spitze gab es einen Wechsel.
Deutschland ist in der Liste der LGBT-freundlichsten Staaten in Europa auf den 15. Platz zurückgefallen. Nach der aktuellen "Rainbow Europe"-Liste, in der anhand von dutzenden Kriterien die rechtliche Lage von LGBT ausgewertet wird, ist Österreich an der Bundesrepublik vorbeigezogen und belegt nun den 14. Rang unter insgesamt 49 Staaten.
Österreich ist zuletzt vom Verfassungsgerichtshof zu mehreren Reformen gezwungen worden. So wurde in diesem Jahr Lesben die künstliche Befruchtung ermöglicht und gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern ab dem 1. Januar 2016 das volle Adoptionsrecht zugesprochen – in Deutschland ist dagegen sowohl künstliche Befruchtung als auch das volle Adoptionsrecht Heterosexuellen vorenthalten.
In den letzten Jahren hat Deutschland unter Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Statistik immer mehr den Anschluss an die Spitze verloren. Vor fünf Jahren lag die Bundesrepublik etwa noch auf Rang elf – damals gleichauf mit Frankreich und Portugal und beispielsweise noch vor Kroatien, das aktuell den fünften Rang belegt. Immerhin liegt Deutschland aktuell noch vor den anderen deutschsprachigen Staaten Schweiz (Platz 31) und Liechtenstein (Platz 37).
Malta ist der neue Spitzenreiter
Auch an der Spitze gab es einen Wechsel: Hier konnte Malta an Großbritannien vorbeiziehen, das zuvor vier Jahre lang den ersten Platz belegt hat. Malta lag im vergangenen Jahr noch auf Rang elf, hat seither aber mit der Einführung von Eingetragenen Partnerschaften, mit einem sehr fortschrittlichen Transsexuellengesetz und der Einführung einer umfassenden Schulaufklärung über sexuelle Vielfalt großen Reformeifer gezeigt. Dabei war Homosexualität in dem tiefkatholischen Land noch bis 1973 verboten.
Die Top-15 in der Rangliste
Das schlechteste Land für LGBT in Europa bleibt Aserbaidschan. Dahinter folgen Russland, die Türkei, Armenien und die Ukraine. Unter EU-Ländern liegen Lettland, Litauen und Italien hinten.
Die Flop-15 in der Rangliste
Die "Rainbow Europe"-Liste wird nach einem festen Schlüssel errechnet, in der insgesamt 48 Kriterien gewertet werden. So fließen Ehe-Gesetze oder Antidiskriminierungsrichtlinien ebenso ein wie die Asylgesetzgebung in Bezug auf LGBT-Flüchtlinge (Details). (dk)
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