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Versuchter Mord
Wien: 20-Jähriger erhält Haftstrafe nach homophober Attacke

Die beiden Täter müssen die nächsten Jahre hinter schwedischen Gardinen verbringen
- 22. Oktober 2015, 15:13h 2 Min.
Das Wiener Schwurgericht hat einen 20-jährigen Slowaken zu einer Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt, weil er aus Homophobie einen Kellner fast totgeprügelt hatte. Sein Stiefvater, der ebenfalls auf das Opfer eingeprügelt hatte, erhielt zwei Jahre und acht Monate hinter Gittern.
Die beiden Männer hatten im Mai einen 37-jährigen Kellner aus Niederösterreich vor einer U-Bahn-Station attackiert. Das Opfer war noch geschminkt von Charity-Event Lifeball gekommen. Der angetrunkene Haupttäter hat Zeugenaussagen zufolge den 37-Jährigen niedergestreckt und ist dann mit den Beinen auf den am Boden liegenden Mann gesprungen. Deshalb wurde er nicht nur wegen Körperverletzung, sondern wegen versuchten Mordes verurteilt.
Das Opfer ist nach Ansicht des Gerichts nur am Leben, weil ein Polizist zufällig vorbeikam und ihm half. Der Kellner musste nach dem Überfall im Krankenhaus behandelt werden; er hatte zahlreiche Frakturen erlitten, darunter einen Kiefer- und einen Jochbeinbruch. Laut der Staatsanwältin hatte er ein "Riesenglück", den Vorfall überlebt zu haben.
Der 20-Jährige war an diesem Tag mit seinem zweijährigen Halbbruder unterwegs, der die brutale Attacke mitangesehen hat. Zunächst hatte der Täter behauptet, dass sein Opfer etwas gegen das quengelnde Kind gesagt und er deshalb "rot gesehen" habe. Laut Zeugen war das aber gelogen.
Die beiden Täter müssen sogar noch länger ins Gefängnis, da sie bereits zuvor wegen gewerbsmäßigen Diebstahls zu acht bzw. zehn Monaten Haft verurteilt worden waren, diese Strafe aber noch nicht angetreten hatten. (dk)














