5 Kommentare
- 26.10.2015, 08:13h
- Die Forderung nach einer sicheren Betreuung der homosexuellen Flüchtlinge und Unterbringung in diskriminierungsfreie und geschützte Unterkünfte ist absolut berechtigt und nachvollziehbar. Leider ist aber die Bundesregierung in der Angelegenheit auf beiden Ohren taub und beiden Augen blind! Es wird Zeit, dafür auf die Straßen zu gehen!
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- 26.10.2015, 12:20h
Das ist sehr wichtig. Denn leider erleben GLBTI-Flüchtlinge hier sehr oft Gewalt von anderen Flüchtlingen.
Ich kann das zwar nicht nachvollziehen, wie jemand der selbst hier Schutz sucht, Gewalt gegen andere Flüchtlinge ausüben kann, aber das ist leider Alltag.- |
- 26.10.2015, 22:11h
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"wie jemand der selbst hier Schutz sucht, Gewalt gegen andere Flüchtlinge ausüben kann,"
Dazu führen unsere Vorurteile.
Meine Erkenntnis dazu:
Jeder hat Vorurteile, auch ich, es ist entscheidend, wie man damit umgeht!!! - |
- 09.11.2015, 12:09hBonn
- Es kann ja jeder aus der LGBT-Community aktiv werden. Das ist gar nicht so schwer.
Mein Mann und ich hatten im gleichen Haus eine Wohnung frei und gaben diese Info an die Bonner Aidshilfe weiter. Dort hatte sich ein junger Iraker gemaldet, der Probleme in seiner Unterkunft hatte. Allerdings hatte er sich gegenüber den Behörden nicht wirklich geoutet. Damit haben die meisten Flüchtlinge natürlich Probleme.
Ich habe dann einen Termin mit ihm zusammen bei der Ausländerbehörde des Rhein.-Berg. Kreises wahrgenommen, dort die Sachlage erklärt und ihn quasi gleich eingepackt. Seine für ihn zuständige Mitarbeiterin und ein weiterer beim Regierungspräsidum Arnsberg haben eine Lösung gefunden, denn eigentlich durfte er die Unterkunft noch nicht verlassen, da sein Asylverfahren in dem bekannten Berg nicht abgearbeiteter Anträge liegt.
Die Behörden erteilten eine "permanente Verlassenserlaubnis", die alle vier Wochen bis zum Beginn seines Asylverfahrens automatisch zu erneuern ist. Gleichzeitig wurde ein Antrag auf Umverteilung aus dem Rhein.-Berg. Kreis nach Bonn (künftiger Wohnort) gestellt.
Das ging alles recht schnell und ich kann hier festhalten, dass alle beteiligten Behörden (Sozialamt, Kreisverwaltung, Regierungspräsidium) hilfsbereit und freundlich waren.
Ich habe für ihn in Bonn einen Sprachintensivkurs gefunden, der die nächsten sechs Monate dauern wird und er ist überglücklich. Er hat zum ersten Mal durchgeschlafen, seit er hier ist.
Da kommt ein netter Junge, Vegetarier, 24 Jahre alt, mit einem Bachelor im kulturwissenschaftlichen Bereich, Berufswunsch Lehrer, der mit Religion nichts am Hut hat. Seine Hobbys sind Tortenbacken, Dekorieren und Gartenarbeit. Natürlich auch eine Partymaus. Normal in dem Alter.
Als Gesellschaft sollte man es auch mal so sehen. Da ist jemand, für den wir 24 Jahre lang nichts tun mußten. Sein Land will ihn nicht, aber er bejaht unser demokratisches Wertesystem komplett. Also investieren wir ein paar Jahre in ihn wie in jeden Studenten/Azubi und haben dann einen jungen Lehrer. Können wir gut gebrauchen.
Ok, einen Haken gibt es. Leider. Er schwärmt für Angela Merkel.Umm Merkel, wie sie im Irak und Syrien genannt wird.
Spaß beiseite, diese Geste der Menschlichkeit gegenüber Flüchtlingen, die Angela Merkel gezeigt hat, rechne auch ihr hoch an.
In Köln gibt es Rubicon und diese Anlaufstelle für LGBT-Migranten nimmt Hilfsangebote für schwule und lesbische Flüchtlinge gern an.
rubicon-koeln.de/Home.473.0.html - |
- 11.11.2015, 07:13hBonn
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Die Behörden, die ich erlebt habe (und erlebe) bis hoch ins Justiz- und Verteidigungsministerium, waren nicht nur umgänglich, sondern boten im konkreten Fall auch Lösungsmöglichkeiten an.
Ich hatte selber überhaupt keine Ahnung von der Materie und stieß aber überall auf positive Resonanz.
Vor Ort zuständige Behörden wie das Sozialamt, das Ordnungsamt, die Polizei, die Ausländerbehörde und das Regierungspräsidium haben nämlich überhaupt kein Interesse an unnötiger, weil zusätzlicher Arbeit. Die haben genug zu tun.
Und auf die straße gehen bringt den Jungs nichts. Lieber mal schauen, ob man in seinem Haus oder Wohnung nicht ein Zimmer übrig hat und überlegen, ob man einen Flüchtling aufnehmen kann. - |