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Tea-Party-Politiker Matt Bevin

Kim-Davis-Fan gewinnt Gouverneurswahl


Matt Bevin ist künftig Gouverneur von Kentucky. In diesem Bild ist er bei der Siegesfeier neben seiner Ehefrau zu sehen

  • 4. November 2015, 12:27h 5 3 Min.

Kentucky wird künftig von einem Gouverneur regiert, der nichts von LGBT-Rechten hält. Immerhin gibt es für homosexuelle Politiker Erfolge in Salt Lake City und Palm Springs.

Der erzkonservative republikanische Politiker Mark Bevin hat am Dienstag die Gouverneurswahl in Kentucky mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Der Tea-Party-Kandidat erreichte 53 Prozent, sein schärfster Konkurrent, der demokratische Landesjustizminister Jack Conway, kam auf lediglich 44 Prozent der Stimmen. Der bisherige Gouverneur, der Demokrat Steve Beshear, konnte wegen einer Amtszeitbegrenzung nicht erneut zur Wahl antreten.

Bevin, ein wohlhabender Unternehmer, der bisher noch kein politisches Amt innehatte, machte im Wahlkampf Stimmung gegen LGBT-Rechte. So galt er als einer der größten Anhänger der Standesbeamtin Kim Davis, die wegen ihrer Weigerung, Ehescheine an schwule und lesbische Paare auszugeben, mehrere Tage in Beugehaft genommen worden war (queer.de berichtete). Der 48-Jährige besuchte sie im Gefängnis und hielt nach ihrer Freilassung bei ihrer Feier eine Rede, in der er ihr für ihren "Mut" dankte.

Zuvor hatte er in einem Radiointerview erklärt, die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben würde dazu führen, dass bald Eltern ihre Kinder heiraten dürften. Im Gegensatz dazu setzte sich sein Herausforderer Jack Conway als Justizminister dafür ein, das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Ehe für alle auch in Kentucky umzusetzen.

Kim Davis: "Ich bin ekstatisch"

Gleich nach dem Wahlsieg gratulierte Kim Davis dem neuen Gouverneur mit den Worten: "Ich bin ekstatisch. Er ist so ein aufrichtiger und liebevoller Mensch. Ich werde für immer dankbar sein, dass er mich im Gefängnis besucht hat".


Kim Davis bei der Siegesfeier nach ihrer Freilassung aus der Beugehaft

Auch in anderen Themenbereichen gilt Bevin als strammer Konservativer. So will er Teile der Gesundheitsreform ("Obama Care") in Kentucky blockieren und den Einfluss von Gewerkschaften mit einem sogenannten "Right to Work Law" einschränken. Außerdem setzt er sich für Steuersenkungen ein.

In den USA fanden am Dienstag in mehreren Bundesstaaten Wahlen statt; traditionell wird dort jedes Jahr Anfang November gewählt. So mussten sich auch Gouverneure in Louisiana und Mississippi dem Wähler stellen – in beiden Staaten konnten die Republikaner das Amt halten.

Lesbische Frau erobert Rathaus in Salt Lake City


Jackie Biskupski wird voraussichtlich neue Oberbürgermeisterin von Salt Lake City

In zwei Städten hat ersten Zahlen zufolge eine Lesbe und ein Schwuler das Bürgermeisteramt erobert. In Salt Lake City im Mormonenstaat Utah zieht mit der Demokratin Jackie Biskupski wahrscheinlich erstmals eine lesbische Politikerin ins Rathaus ein. Ersten Zahlen zufolge erreichte sie 52 Prozent gegen den Amtsinhaber Ralph Becker, der ebenfalls der Demokratischen Partei angehört und nur auf 48 Prozent kam. Biskupski war zuvor die erste offen homo­sexuelle Person im Parlament von Utah gewesen.

In der kalifornischen Stadt Palm Springs, in der Schätzungen zufolge jeder dritte Einwohner schwul oder lesbisch sein soll, konnte mit Robert Moon ein schwuler Mann das Rathaus erobern. Er hatte 26 Jahre lang in der amerikanischen Marine gedient und brachte es bis zum Titel Commander – zu einer Zeit, als Schwule ihre sexuelle Orientierung im Militär noch verstecken mussten. Er wird Nachfolger von Steve Poughnet, der ebenfalls offen schwul ist.

Auch mehrere Volksentscheide wurden abgehalten: In der texanischen Millionenstadt Houston fuhren LGBT-Aktivisten eine Niederlage ein, als die Wähler ein Anti­diskriminierungs­gesetz für Schwule, Lesben, Bi- und Trans­sexuelle mit deutlicher Mehrheit ablehnten (queer.de berichtete). Die Wähler im Staat Washington stimmten für ein Verkaufsverbot von besonders bedrohten Tierarten, während es in Texas mit Unterstützung der Waffenlobby erschwert wurde, Naturschutzgebiete, in denen nicht gejagt werden darf, einzurichten. Außerdem sprach sich die Bevölkerung von Ohio dagegen aus, Marihuana wie in Alaska, Colorado und Washington zu legalisieren. (dk)

Update um 13.15 Uhr: Wahlergebnisse in Salt Lake City und Palm Springs ergänzt

Youtube | Matt Bevin erklärte im September in einem Interview mit dem schwulen CNN-Journalisten Don Lemmon, warum er Kim Davis unterstützt

#1 goddamn liberalAnonym
  • 04.11.2015, 13:17h
  • Na ja, dafür hat die Mormonenhauptstadt Salt Lake City in Utah jetzt eine lesbische Bürgermeisterin.

    Dass auf Fortschritte Rückschritte folgen, war leider abzusehen. Homophobie ist eine hartnäckige Krankheit, die politisch sehr lukrativ sein kann.
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#2 Julian SAnonym
  • 04.11.2015, 14:39h
  • Ja, mit Hetze und Angstmacherei hat man leider immer schon die Wähler motivieren können.
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#3 big fiveAnonym

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