Cornelia Scheel und Hella von Sinnen auf dem Cover ihres vor vier Jahren erschienen Buches "Des Wahnsinns fette Beute"
Ein Vierteljahrhundert waren die ausgeflippte Moderatorin und die Adoptivtochter des früheren Bundespräsidenten ein Paar. Jetzt ist Schluss.
Die 56-jährige Komikerin Hella von Sinnen und ihre langjährige Freundin, die 52-jährige Cornelia Scheel, haben sich offenbar schon vor längerer Zeit getrennt und neue Partnerinnen gefunden. Das bestätigte Scheel nun erstmals gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Ich befinde mich seit mittlerweile eineinhalb Jahren in einer neuen Beziehung und Hella ist seit Juli diesen Jahres ebenfalls fest liiert", sagte die Autorin in einem am Mittwoch erschienen Artikel. Zuvor hatte es immer wieder Gerüchte über eine Trennung des lesbischen Traumpaares gegeben.
Obwohl die beiden Frauen nicht mehr liiert sind, sei man aber nach wie vor befreundet und arbeitete zusammen: "Uns beide verbindet nach wie vor eine große Lebensliebe. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht andere Partner haben und lieben. Wir leben Tür an Tür in zwei getrennten Wohnungen und sind beruflich nach wie vor ein Bombenteam", betonte Scheel.
Erst vor zwei Wochen hatte Scheel ihr Buch "Mildred Scheel: Erinnerungen an meine Mutter" veröffentlicht. Darin schrieb sie, dass sie im Alter von 16 Jahren versucht habe, sich das Leben zu nehmen, weil sie mit ihrer Homosexualität nicht zurecht kam.
Scheel, deren Mutter 1969 den FDP-Politiker und späteren Bundespräsidenten Walter Scheel geheiratet hatte, machte ihre Beziehung zu Hella von Sinnen 1991 publik. Das kostete ihr den Job bei der von ihrer Mutter gegründeten Deutschen Krebshilfe, wo sie sich für die Belange von Kindern engagiert hatte. Die Organisation fürchtete damals, dass mit einer prominenten Lesbe an vorderster Front die Spenden einbrechen würden.
Beide engagierten sich als LGBT-Aktivistinnen
Hella von Sinnen und Cornelia Scheel engagierten sie sich in den letzten Jahrzehnten gemeinsam für die Gleichbehandlung von Homo-Paaren: So klagte von Sinnen bereits 1993 vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, weil sie ihre Lebenspartnerin nicht heiraten durfte. Das Paar war damals prominenteste Aushängeschild der LSVD-Kampagne "Aktion Standesamt". Später nahm Hella von Sinnen den Hochzeitssong "Ja, ich will" mit der Band Rosenstolz auf und trat im dazugehörigen Video mit ihrer Partnerin auf. Für ihren Einsatz für Schwulen- und Lesbenrechte wurde das Paar unter anderem mit dem Rosa-Courage-Preis ausgezeichnet.
Im deutschen Fernsehen ist von Sinnen, die ehemalige "Alles Nichts Oder" und "Weiber von Sinnen"-Moderatorin, derzeit in der Trinker-Talkshow "Der Klügere kippt nach" zu sehen. Sie wird gegenwärtig immer montags gegen 22.10 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird. (dk)
Youtube | Hella von Sinnen und Cornelia Scheel traten zusammen im Rosenstolz-Video "Ja, ich will" auf
Was wieder mal zeigt, wie viel Unglück Diskriminierung bringt und dass wir endlich mehr Aufklärung an Schulen brauchen, damit Menschen nicht mehr so verzweifelt sein müssen, nur weil sie lieben.