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Den Dreier hatte sich der Angeklagte sicher anders vorgestellt (Bild: Nextdoor)
- 23. November 2015, 14:40h 2 Min.
Ein 29-Jähriger verabredete sich zu einem Dreier – und wurde festgenommen. Der verdeckte Ermittler hatte selbst Geld ins Spiel gebracht.
In der Schweiz macht eine ungewöhnliche verdeckte Ermittlung Schlagzeilen: Das Bezirksgericht Zürich hat Medienberichten zufolge vergangene Woche einen 29-jährigen Kolumbianer vom Vorwurf freigesprochen, ohne Arbeitserlaubnis als Callboy zu arbeiten. Letztlich sei es nur durch das Lockvogel-Vorgehen eines verdeckt arbeitenden Beamten zu einer entsprechenden Situation gekommen.
Der Student hatte auf einer Datingwebseite nach Kontakten für Sex-Dates gesucht. Wie die Zeitung "20 Minuten" berichtet, empfing er Anfang März zwei Männer in seiner Zürcher Wohnung, um mit ihnen einen Dreier zu haben. Einer der Besucher, der angeboten hatte, den Kolumbianer für seine Dienste zu entlohnen, war allerdings ein verdeckter Ermittler der Kantonspolizei. Er nahm den 29-Jährigen fest, bevor es zum Sex kam.
Die Polizei hatte ihre Kompetenzen überschritten
Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Geldbuße in Höhe von 300 Franken (280 Euro) sowie eine Geldstrafe von 1.350 Franken zur Bewährung.
Die Verteidigung plädierte hingegen auf Freispruch und warf dem verdeckten Ermittler vor, den Kolumbianer in eine Falle gelockt zu haben. Der Angeklagte habe kein Geld verdienen wollen, sondern lediglich Männer kennenlernen und mit ihnen vergnügliche Stunden verbingen wollen. Es sei vielmehr der Beamte gewesen, der Geld ins Spiel gebracht und den Angeklagten so angestiftet habe. Der Kolumbianer habe auch kein Geld von dem dritten Mann verlangt. Außerdem sei der Ermittler ohne richterliche Genehmigung vorgegangen.
Das Gericht folgte der Argumentation der Verteidigung. Als Prozessentschädigung und Schmerzensgeld für seinen mehrtägigen Gefängnisaufenthalt erhält der Kolumbianer nun rund 4.000 Franken aus der Staatskasse. (dk)

Was sind das denn für Sitten, solche Fallen zu stellen - das hat mich Rechtsstaatlichkeit nicht viel zu tun.