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Bei ihrer Hauptvollversammlung machten die Bischöfe keinen Hehl über ihre Abneigung gegen die Gleich­behandlung von Schwulen und Lesben

  • 24. November 2015, 12:14h 38 3 Min.

In den USA rufen die katholischen Bischöfe dazu auf, die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule wieder rückgängig zu machen.

Im kommenden Jahr wird in den Vereinigten Staaten unter anderem ein neuer Präsident und ein neuer Kongress gewählt – und die katholische Kirche bereitet sich vor: Die amerikanische Bischofskonferenz hat bei ihrer Hauptvollversammlung vergangene Woche in Baltimore ein Papier beschlossen, das sich an die "gläubigen Staatsbürger" richtet und Richtlinien für die Wahlen formuliert (PDF).

In dem Text, der mit 210 zu 21 Stimmen beschlossen wurde, werden die Mitglieder der katholischen Kirche unter anderem dazu aufgerufen, sich dafür einzusetzen, dass die Ehe-Öffnung wieder rückgängig gemacht wird. Das schließt katholische Wähler und Politiker ein. Unter "wichtige Ziele" heißt es: "Schützen Sie das grundsätzliche Verständnis der Ehe als lebenslange Verbindung und treue Union zwischen einem Mann und einer Frau und als eine zentrale Institution der Gesellschaft." Des weiteren sollten sich Katholiken dafür einsetzen, dass die "Gegensätzlichkeit der Geschlechter" gewahrt bleibe, und sich gegen "falsche 'Gender'-Ideologien" stellen.

Im gleichen Text wird ebenfalls dazu aufgerufen, "alle Formen der ungerechtfertigten Diskriminierung" abzulehnen – offenbar schließt das aber Homo-Paare oder Regenbogenfamilien nicht ein.

Kampf gegen Ehe-Öffnung wichtiger als Kampf gegen Armut

Die amerikanische Bischofskonferenz hat das Thema "Ehe" auch zu den fünf "strategischen Prioritäten" gezählt, die die Kirche in den Jahren 2017 bis 2020 besonders hervorheben solle. Zu den Prioritäten gehören neben der Verbreitung des Glaubens und dem Ziel, mehr Priester auszubilden, zwei weitere politische Fragen: So wolle man die "Religionsfreiheit" sowohl in den USA als auch im Ausland schützen. Darunter verstehen viele Christen in den USA, dass es erlaubt sein solle, Homosexuelle zu diskriminieren; beispielsweise weigerten sich in den letzten Jahren wiederholt Konditoren, Hochzeitstorten an homosexuelle Paare zu verkaufen (queer.de berichtete). Des weiteren wolle man sich für die "Heiligkeit des Lebens" einsetzen, was meist als Schlagwort für die Ablehnung der Abtreibung verstanden wird.

Die katholische LGBT-Organisation DignityUSA kritisierte die Zielsetzung scharf. So erklärte die Vorsitzende des Laienverbandes, Marianne T. Duddy-Burke, in der "Huffington Post", es sei ein Armutszeugnis, dass die katholische Kirche zwar ihren Kampf gegen Homo-Rechte als Priorität ansehe, sich aber viel weniger für Flüchtlinge oder arme Menschen einsetze: "Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer und immer noch profitieren einige wenige am meisten, dennoch ist der Kampf gegen Armut nicht ganz oben auf der Liste."

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Kirche warnt: Schwulenpornos machen schwul!

Bei ihrem Treffen hat die Bischofskonferenz weitere Papiere beschlossen, darunter auch eines gegen Pornografie (PDF). Auch in diesem Dokument gab es einen Seitenhieb gegen Homosexuelle: So wird darin behauptet, dass schwule Pornos Männer "verwirren" könnten.

Die Bischöfe in den USA kämpfen seit Jahren politisch gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht. So gehörten sie bei Volksentscheiden gegen die Ehe für alle über Jahre zu den größten Geldgebern. Beispielsweise wurde vor ein paar Jahren eine Sonderkollekte durchgeführt, um im Radio und im Fernsehen Werbespots gegen die Ehe-Öffnung schalten zu können (queer.de berichtete).

Das politische Engagement der Kirchenführung hat aber kaum Einfluss auf die Gläubigen: So befürworten laut einer Umfrage vom April 60 Prozent der amerikanischen Katholiken die Ehe für alle (queer.de berichtete). Damit ist die Zustimmungsrate in dieser Gruppe größer als unter Protestanten. (dk)

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#1 FelixAnonym
  • 24.11.2015, 13:38h
  • Und wieder mal mischt sich die katholische Kirche in Politik ein. Und versucht von ihren diversen Verbrechen abzulenken, indem sie Hass gegen andere schürt.

    Diese demokratiefeindliche Sekte lehnt natürlich die demokratische Trennung von Staat und Kirche ab, weil es deren Geschäftsmodell gefährdet.
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#2 SebiAnonym
  • 24.11.2015, 13:52h
  • Soviel zur These, die Kinderschänder-Sekte würde sich ändern bzw. unter dem neuen Papst würde alles besser...
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#3 HeinerAnonym
  • 24.11.2015, 14:00h
  • Die Katholiban will sogar schon die Menschen bevormunden, wen sie zu wählen haben.

    Das zeigt, dass dieser totalitäre Verein die absolute Kontrolle bis in alle Lebensbereiche haben will. Weil nur das ihre Macht und ihr Vermögen sichert.

    Da die sich freiwillig niemals an demokratisch-rechtsstaatliche Grundsätze halten werden und sogar schon die Wahlfreiheit abschaffen wollen, müssen die endlich gestoppt werden.
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