"Rainbow Refugees" soll eine Anlaufstelle für alle sein, die helfen wollen (Bild: flickr / Johnathan Nightingale / by 2.0)
Die Community will helfen: Das überparteiliche Netzwerk "Rainbow Refugees" möchte Unterstützung erleichtern und LGBT-Flüchtlingen bei der Integration helfen.
Mehrere LGBT-Organisation haben gemeinsam ein Netzwerk für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen gegründet, die als Flüchtling nach Deutschland gekommen sind. Initiiert wurde das Netzwerk bei mehreren Treffen vom Aktionsbündnis gegen Homophobie e.V. aus Trier, dem CSD Dresden, dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sowie den LGBT-Organisationen der fünf demokratischen Parteien; dabei handelt es sich um die Lesben und Schwulen in der Union (LSU), die Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos), die LAG Queer der Linken, den grünen Bundesarbeitsgemeinschaften Lesben- und Schwulenpolitik sowie die Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL).
Die Initiative ist eine "Anlaufstelle für alle Menschen, die helfen wollen", erklärte Sören Landmann vom Aktionsbündnis gegen Homophobie. Es gebe derzeit eine große Hilfsbereitschaft und Solidarität, allerdings wüssten viele nicht, an wen sie sich wenden sollen. Daher könne sich jeder, der beispielsweise Flüchtlinge betreuen oder sie durch Sach- oder Geldspenden unterstützen will, an die "Rainbow Refugees" wenden. Hierzu hat der CSD Dresden eine Webseite eingerichtet.
Mehr Austausch zwischen den Gruppen
Bereits jetzt existieren meist ehrenamtliche Projekte in vielen Städten, von Berlin über München bis nach Trier. Allerdings tauschten sich diese Initiativen bislang zu wenig aus – so könne es sein, dass an einem Ort nach einer Lösung für ein Problem gesucht wird, die andernorts bereits gefunden wurde. Hier wollen die "Rainbow Refugees" Vernetzung herstellen, erklärte Landmann.
Gleichzeitig könne man gemeinsam besser Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger nehmen, damit diese auch die Anliegen von LGBT-Flüchtlingen berücksichtigten.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Initiatoren ist die Einrichtung einer Informationsseite für LGBT-Flüchtlinge, die in Erstaufnahmestellen und Asylunterkünften oft diskriminiert würden und nicht wüssten, an wen sie sich wenden sollen. Hier ist geplant, bis zum 1. Dezember ein derartiges Angebot umzusetzen – und zwar gleichzeitig auf Englisch, Französisch, Russisch, Farsi und Arabisch. Auch hier sind die Initiatoren auf Hilfe der Gruppen vor Ort angewiesen. (dk)
LGBTI-Flüchtlinge haben es doppelt schwer. Und oft genug sind sie dann in einem vermeintlich sicheren Land in Flüchtlingsheimen wieder neuer Gewalt und Drohungen anderer (heterosexueller) Flüchtlinge ausgesetzt.