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Debatte um Anerkennung von Homo-Paaren
Griechischer Bischof: Homosexuelle "sind keine Menschen"

Bischof Ambrosius will keine Homo-Paare in der Gesellschaft akzeptieren
- 14. Dezember 2015, 16:27h 2 Min.
Die griechische Regierung will die Verpartnerung von Homo-Paaren zulassen. Das führt zu Streit innerhalb der Koalitionsregierung und zu scharfen Reaktionen von der Kirche.
Am 22. Dezember soll das griechische Parlament über die Öffnung des Instituts der Lebenspartnerschaft für Schwule und Lesben debattieren. Diese "Ehe Light" mit eingeschränkten Rechten gibt es zwar bereits seit 2008, allerdings ausschließlich für heterosexuelle Paare. Die Regierung muss handeln: Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hatte im November 2013 den Ausschluss von Schwulen und Lesben aus diesem Rechtsinstitut als verbotene Diskriminierung gewertet (queer.de berichtete).
Über die rechtliche Anerkennung von Homo-Paaren gibt es bereits seit Jahren scharfe Diskussionen in Griechenland. Zwar unterstützt die linke Partei Syriza von Ministerpräsident Alexis Tsipras die Teil-Gleichbehandlung; Syriza befindet sich allerdings in einer Koalitionsregierung mit der rechtspopulistischen Partei Unabhängige Griechen (Anel), die immer wieder gegen Schwule und Lesben polemisiert. Anel-Politiker haben bereits angekündigt, gegen den Gesetzentwurf zu stimmen. Syriza ist damit auf Stimmen aus der Opposition angewiesen.
Orthodoxe Kirche gegen Anerkennung von Homo-Paaren
Noch schärfere Ablehnung kommt von der griechisch-orthodoxen Kirche. Sie hat bereits auf einer Synode erklärt, dass alternative Familienformen einen Angriff auf die christliche Familie darstellten und daher immer abgelehnt werden müssten.
Die schärfste Reaktion der letzten Tage kam von Bischof Ambrosius von Kalavryta, der nach der Ankündigung über die Parlamentsdebatte zur Öffnung der Lebenspartnerschaft in seinem Blog eine Tirade gegen Homosexuelle startete: "Wann und wo auch immer Sie diese Leute treffen: Spucken Sie auf sie!", schrieb der Gottesmann. Man solle Schwule und Lesben als "Launen der Natur" verurteilen, so Ambrosius weiter, denn Homosexuelle "sind keine Menschen". Sie seien vielmehr "geisteskrank" und der "Abschaum der Gesellschaft". Außerdem beschimpfte Ambrosius Abgeordnete, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen.
In Griechenland sind mehr als 95 Prozent der Bevölkerung orthodoxe Christen. Laut einer von der Europäischen Kommission beauftragten Umfrage aus diesem Jahr sprechen sich nur 31 Prozent der Bevölkerung für die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht aus – in Deutschland sind es 66 Prozent. (dk)














